Microsoft verteilt seit gestern Abend nicht nur die Enterprise Technical Preview von Windows 10, sondern auch eine erste Vorabversion der kommenden Generation seines Serverbetriebssystems. Laut Microsoft-MVP Aidan Finn sind auf MSDN Technical Previews von Windows Server Standard, Windows Hyper-V Server und Windows Server Datacenter erhältlich.
Das Cloud and Enterprise Team verfolgt nach eigenen Angaben mit der Veröffentlichung der Vorabversionen eine neue Strategie. „Normalerweise stellen wir dieses Release nur einer kleinen Zahl von Kunden zur Verfügung, aber dieses Mal bieten wir einen breiteren Zugang an für all diejenigen, die die Reise schon jetzt beginnen wollen“, heißt es im Server-and-Cloud-Blog von Microsoft.
Die Vorabversionen können demnach auf eigenen Servern oder auch in Windows Azure installiert werden. Microsoft weist darauf hin, dass sich einige Funktionen noch in der Entwicklung befinden, weswegen die Technical Preview nicht für den produktiven Einsatz oder eine Produktevaluierung geeignet sei.
Auf seiner Website nennt Microsoft auch Details zu einigen Neuerungen von Windows Server Next. Die Active Directory Federation Services (ADFS) können nun auch Nutzer authentifizieren, die in LDAP-Verzeichnissen gespeichert sind. Zudem seien auf Wunsch vieler Kunden die Remote-Desktop-Dienste verbessert worden. Sie unterstützten auch OpenGL- und OpenCL-Anwendungen. Als neue Server-Rolle ständen zudem MultiPoint Services zur Verfügung.
Neu sind auf Storage-Quality-of-Service-Richtlinien. Sie erlauben es, Scale Out File Server einer oder mehreren virtuellen Festplatten auf Hyper-V basierten virtuellen Maschinen zuzuordnen. Storage Replica wiederum ermöglicht eine synchrone Replizierung von Servern für einen Katastrophenplan oder die Ausweitung eines Failover-Clusters zur Steigerung der Verfügbarkeit.
Ein Hyper-V oder Scale-out File Server Cluster lässt sich unter Windows Server Next ohne Ausfallzeit upgraden. Es muss laut Microsoft auch kein neuer Cluster mit Knoten eingerichtet werden auf denen Windows Server Technical Preview läuft.
Die Windows PowerShell 5.0 enthält neue Funktionen wie Support für die Entwicklung mit Klassen und neue Sicherheitsfunktionen. Auch die Bedienbarkeit wurde verbessert. Zudem sollen sie Nutzern mehr Kontrolle bei der Verwaltung windowsbasierter Umgebungen bieten.
Das Windows Server Gateway schließlich erlaubt künftig Generic Routing Encapsulation (GRE). Die DNS-Server-Rolle erhält zudem weitere Logging-Funktionen und eine neue Richtlinie für das DNS Response Management.
Im Gegensatz zur Technical Preview von Windows 10 liefert Microsoft Updates für die Server-Vorabversion nicht automatisch aus. Gerade bei den Datacenter-Produkten gebe es zwei Szenarien, so Microsoft weiter. Einige Kunden bevorzugten ein stabiles Release und vorhersehbare Updates, während sich andere einen Zugang zu den neuesten Updates und Technologien wünschten. „Mehr Details dazu haben wir in den kommenden Monaten. Sie können aber davon ausgehen, dass wir das Beste aus beiden Welten abliefern werden: Optionen für Geschwindigkeit und Agilität, plus Optionen für Stabilität und Beständigkeit.“
[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]
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