Eric Schmidt: „Unsere Systeme sind viel sicherer als die von Apple“

Google-Chairman Eric Schmidt hat Äußerungen von Apple-CEO Tim Cook widersprochen, der seinen Konkurrenten mangelhaften Schutz von Privatsphäre und Sicherheit unterstellt hatte. „Jemand hat ihn nicht richtig über Googles Richtlinien informiert, das ist bedauerlich für ihn“, feuerte Schmidt zurück. „Google war immer in Führung, was Sicherheit und Verschlüsselung angeht. Unsere Systeme sind weit sicherer und besser verschlüsselt als die von allen anderen einschließlich Apple. Sie sind am Aufholen, was großartig ist.“

Eric Schmidt (Bild: CNET)

Schmidt wies außerdem darauf hin, dass es bei Google noch zu keinen schwerwiegenden Datendiebstählen gekommen sei – offenbar auch eine Anspielung auf die aus Apples iCloud entwendeten Nacktaufnahmen prominenter Schauspielerinnen. Er antwortete damit in einem Interview mit CNN Money auf die Frage, ob sich Apple besser um die Privatsphäre seiner Nutzer kümmere. Seine Gesprächspartnerin erinnerte an kürzliche Bemerkungen Cooks über den angeblichen Verkauf der Suchhistorie von Nutzern, um Profite zu erzielen. Wer einen kostenlosen Online-Dienst nutze, sei nicht der Kunde, sondern das Produkt.

In einer Webseite zum Thema Privacy hatte sich der Apple-Chef zudem bemüht, sein Unternehmen von Konkurrenten abzugrenzen, die in den NSA-Überwachungsskandal verstrickt sind. Apple hat laut Cook eine „deutlich andere Sicht“ auf das Sammeln von Nutzerdaten, weil sein Geschäftsmodell nicht darauf basiert: „Wir erstellen kein Profil auf Basis Ihrer E-Mail-Inhalte oder Ihres Surfverhaltens, um es an Werbetreibende zu verkaufen. Wir verdienen kein Geld mit den Informationen, die Sie auf Ihrem iPhone oder in der iCloud speichern. Und wir lesen nicht Ihre E-Mails oder Nachrichten.“

„Auch alles andere, was Cook unterstellt hat, tun wir nicht“, beteuerte Schmidt. Er wies dazu auf den seit einem Jahrzehnt angebotenen E-Mail-Dienst Gmail und dabei anfallende Informationen hin, die Google nie benutzt habe.

CNN Money sprach Googles Chairman außerdem auf ähnliche Vorwürfe von Wikileaks-Gründer Julian Assange hin, der Google als „privatisierte NSA“ bezeichnet hatte. „Ich denke, Julian muss aus der Sicherheit der Botschaft heraus ein wenig besser recherchieren“, spielte Schmidt auf Assanges Zuflucht in der ecuadorianischen Botschaft Londons an. „Erstens verfügt Google nicht über ein von der US-Regierung finanziertes Geschäftsmodell. Und zweitens arbeitet die NSA in keiner Weise mit Google.“ Auch habe Google nicht mit dem US-Auslandsgeheimdienst gesprochen und seine Systeme konsequent entwickelt, um sich wirksam vor Angriffen zu schützen.

ZDNet.de Redaktion

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