Hewlett-Packard, derzeit hinter Lenovo die Nummer zwei im weltweiten PC-Markt, plant die Aufspaltung in zwei eigenständige Firmen. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf „mit der Angelegenheit vertraute Quellen“ meldet, könnte HP den Schritt schon heute bekannt geben. Demnach will HP den Geschäftsbereich für PCs und Drucker vom Bereich Enterprise-Hardware und -Services trennen.
Dem Bericht zufolge beschäftigen sich HP und seine Investoren schon länger mit einer Teilung des Unternehmens. Die Printing and Personal Systems Group, zu der neben Druckern und Zubehör auch PCs und Tablets gehören, erwirtschaftete 2013 einen Umsatz von 55,9 Milliarden Dollar – fast die Hälfte der gesamten Einnahmen.
HP-Chefin Meg Whitman soll den CEO-Posten des auf das Enterprise-Segment ausgerichteten Unternehmens behalten und gleichzeitig den Aufsichtsratsvorsitz der neuen PC- und Druckerfirma übernehmen. Dessen CEO wird laut WSJ Dion Weisler, derzeit Executive Vice President der Printing and Personal Systems Group. Das derzeitige Aufsichtsratsmitglied Patricia Russo soll wiederum Chairman des Board of Directors der Enterprise-Firma werden.
Die Aufspaltung könnte HP helfen, die im vergangenen Jahr an Lenovo verlorene Führungsposition im weltweiten PC-Markt zurückzuerobern. Das Unternehmen könnte dabei von der Erholung des PC-Markts profitieren. Im Juli hatte Gartner erstmals seit zwei Jahren ein leichtes Wachstum von 0,1 Prozent ermittelt.
„Wir machen HP schrittweise zu einem flinken, mehr auf Kunden und Partner ausgerichteten Unternehmen mit geringeren Kosten, das erfolgreich in einer sich schnell wandelnden IT-Landschaft konkurrieren kann“, hatte CEO Meg Whitman im Mai bei der Bekanntgabe der Bilanz für das zweite Geschäftsquartal gesagt. Schon zuvor hatte sie erklärt, Unternehmenskunden gäben traditionellen PCs wieder verstärkt den Vorzug vor Tablets.
ZDNet-Blogger Larry Dignan erwartet zudem, dass der PC- und Druckersparte nach der Aufspaltung ein höheres Budget für Forschung und Entwicklung zur Verfügung stehen wird. Derzeit müsse sie mit der Enterprise-Sparte um ein Budget kämpfen, das rund drei Prozent des Jahresumsatzes entspreche. Zudem sei HP aktuell nicht in der Lage, sich ausreichend auf alle Geschäftsbereiche zu konzentrieren, um jeden Markt zu dominieren.
HP hat schon früher mit dem Gedanken gespielt, die PC-Sparte auszulagern. Den Plan hatte 2011 der damalige CEO Léo Apotheker ins Spiel gebracht – gegen den Willen von Investoren. Nach Apothekers Rückzug aus der Unternehmensspitze wurde die Idee schließlich nicht weiter verfolgt.
[mit Material von Carrie Mihalcik, News.com]
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