Linux-Kernel 3.17 freigegeben

Linus Torvalds hat die Version 3.17 des Linux-Kernels freigegeben und damit den angesetzten Termin eingehalten. Zu den wichtigsten Neuerungen unter den rund 10.000 Änderungen zählen eine stärkere Kryptographie sowie eine bessere Unterstützung von 4K-Monitoren. Neue Treiber sorgen außerdem für ein besseres Zusammenspiel mit Apples Thunderbolt-Implementation.

„Die letzte Woche war ziemlich ruhig, und daher habe ich keine Bedenken, 3.17 im regulären Zeitplan freizugeben“, schreibt der Linux-Initiator. Ursprünglich habe er gehofft, den Kernel sogar eine Woche früher freigeben zu können, aber das sei zu optimistisch gewesen.

Torvalds beschrieb die neue Version schon zuvor als „ein wenig kleiner als die letzten“, die allerdings auch überdurchschnittlich umfangreich ausfielen. Sie enthält eine Vielzahl von Änderungen in allen Bereichen, führt aber keine neuen Architekturen oder Dateisysteme ein. Treiber trugen ganz überwiegend zu den Veränderungen bei, gefolgt von Architektur-Updates.

4K-Monitore spricht Linux jetzt besser an, indem es das seit DisplayPort 1.2 verfügbare Multi-Stream Transport (MST) unterstützt. MST erlaubt einerseits das Verketten mehrerer geeigneter Monitore – so kann etwa an den Ausgang eines ersten Monitors mit DisplayPort 1.2 ein weiterer Monitor angeschlossen werden. Aber auch 4K-Monitore bedienen sich teilweise des MST-Standards, indem sie sich dem Betriebssystem gegenüber als zwei verschiedene Monitore ausgeben.

Eine der zahlreichen Treiber-Verbesserungen sorgt dafür, dass Linux jetzt auch Microsofts Xbox-One-Controller anspricht, wenn auch ohne die Vibrationsfunktion. Da Apples Thunderbolt-Implementation sich nicht an die Spezifikation hält, bedurfte es eines speziellen Linux-Treibers, um auch Apple-Hardware zu unterstützen. Unterstützung finden außerdem die GPU-Serie Radeon R9 290 sowie Intels Cherry-Trail-Hardware.

Eine Reihe von Änderungen tragen zu stärkerer Kryptographie bei. Der von den LibreSSL-Entwicklern verlangte neue Systemaufruf getrandom(2) verhilft zu besseren Zufallszahlen, deren Qualität einzelne Anwendungen zudem genauer vorgeben können. Das Krypto-Subsystem hält einen deterministischen Generator für Zufallsbits bereit.

Wie üblich beginnt bereits wieder die Integrationsphase für die nächste Kernel-Version. In dieser Zeit sammelt Linus Torvalds die für die kommende Version anstehenden Änderungen, bevor die eigentliche Entwicklungsarbeit beginnt. Sie wird diesmal voraussichtlich drei Wochen dauern aufgrund seiner Reisepläne – er nimmt in diesem Monat auch am LinuxCon Europe in Düsseldorf teil.

ZDNet.de Redaktion

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