Wettbewerb mit Apple-IBM-Allianz: Samsung stellt Enterprise-Mobility-Lösung vor

Samsung hat am Dienstag eine plattformübergreifende Enterprise-Mobility-Lösung vorgestellt. Samsung 360 Services for Business unterstützen nach Unternehmensangaben jegliche Geräte vom Smartphone bis zum Drucker – unabhängig vom Hersteller. Die Dienste sollen vor allem Enterprise-Kunden helfen, die Technologien verschiedener Hersteller einsetzen und deren Mitarbeiter eigene Geräte am Arbeitsplatz einsetzen (Bring your own device, BYOD).

Unternehmen suchten jemanden, der sich „in verschiedenen Bereichen auskennt und der ein Partner sein kann, mit dem sie zusammenarbeiten können“, sagte Robin Bienfait, Chief Enterprise Innovation Officer bei Samsung, in einem Interview. Sie suchten aber nicht nach dem einen Partner „der sagt, ‚Hallo, damit das funktioniert brauchen Sie meine Produkte.'“

Mit den 360 Services for Business tritt Samsung auch gegen Apple und IBM an, die sich im Juli für Mobile-Computing-Angebote zusammengetan hatten. Während Apple in erster Linie Endgeräte – also iPhones und iPads – einbringt, sind es bei IBM die Angebote im Bereich Mobile Device Management (MDM) und Enterprise Mobility Management (EMM).

Samsung geht einen anderen Weg. Es will mehr als 10.000 Mitarbeiter weltweit einsetzen, um Kunden bei der Einrichtung von Geräten, der Migration zu neuer Software, der Integration von Systemen und der Lösung von Problemen zu helfen. Sie sollen außerdem die Sicherheit der Technologien eines Unternehmens überprüfen.

„Wir wollen eine so direkte Beziehung zu unseren Enterprise-Kunden haben, dass sie uns als richtigen Geschäftspartner ansehen, und nicht als jemanden, der das weltweit beliebteste Glas herstellt“, sagte Tim Wagner, Senior Vice President der Enterprise-Sparte von Samsung Telecommunications America, im Gespräch mit CNET.

Samsung will mit Samsung 360 Services for Business seinen Kunden auch dann helfen, wenn sie Probleme mit Druckern von Hewlett-Packard oder Software von Microsoft haben. Kunden der Dienste steht Samsung als alleiniger Ansprechpartner zur Verfügung, der dann möglicherweise Dritte koordiniert, die die eigentlichen Probleme lösen.

HIGHLIGHT

Enterprise Mobility Management: Mobile Endgeräte und Apps verwalten

Der Einsatz von immer mehr mobilen Geräten, die teils von den Mitarbeitern selbst eingebracht werden, ist Realität. Unternehmen müssen darauf reagieren, indem sie entsprechende IT-Management-Strukturen aufbauen und entsprechende Tools erwerben. Doch wie die richtige Lösung finden?

Nach Ansicht der IDC-Analystin Elaina Stergiades reduziert Samsung Angebot die Komplexität. „Wenn etwas schief geht, können Firmen mit Samsung anfangen.“ Die Partnerschaft zwischen Apple und IBM sei ein erster Schritt in Richtung unternehmensweiter Mobilitätslösungen gewesen, allerdings immer noch auf Apple-Produkte ausgerichtet. Samsung gehe nun einen Schritt weiter.

Derzeit testet Samsung das Serviceprogramm mit 25 Kunden. Offiziell soll es im Frühjahr in den USA starten und später auf Europa, den Mittleren Osten, Afrika und den asiatisch-pazifischen Raum ausgeweitet werden. Samsung will nach eigenen Angaben mit 360 Services for Business aber nicht nur Fortune-Unternehmen, sondern auch mittlere und kleine Firmen erreichen. „Sie werden eine deutliche Evolution der Marke Samsung und ihrer Produkte erleben“, ergänzte Wagner.

2011 hatte Samsung mit Samsung for Enterprise (Safe) eine Initiative gestartet, um den Einsatz von Android-Geräten in Unternehmen sicherer zu machen. Zu dem Zeitpunkt stellten nur wenige Firmen ihren Mitarbeiter Android-Geräte zur Verfügung – die meisten entschieden sich für Blackberrys und iPhones, die sie als sicherer ansahen. Safe bot Funktionen wie Verschlüsselung, VPN und die Möglichkeit, Geräte aus der Ferne zu löschen.

2013 folgte die Sicherheitsplattform Knox, die auch das Plazet des US-Verteidigungsministeriums und anderer Organisationen erhalten hat. Im Mai 2014 hatte Knox 1,8 Millionen aktive Nutzer. Mehr als 87 Millionen-Samsung-Geräte können die Sicherheitslösung, die auch ein Bestandteil der kommenden Android-Version L sein wird, nutzen.

[mit Material von Shara Tibken, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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