Galaxy Nexus: aktualisierte GPU-Treiber ermöglichen Portierung von Android L

Das von Samsung gebaute und von Google vertriebene Smartphone Galaxy Nexus (Codename Maguro) könnte auch mit der für November erwarteten neuen Android-Version in Betrieb genommen werden. Möglich wird dies durch die beiden XDA-Entwickler Ziyan und MWisBest, die aktualisierte GPU-Treiber und einen optimierten Kernel für das Gerät veröffentlicht haben. Diese sollen in Custom Roms wie CyanogenMod und OmniROM integriert werden und neben voller 2D- und 3D-Beschleunigung auch die von den integrierten Ducati-GPU-Kernen bereitgestellten Funktionen, wie Video-De- und -Encoding sowie Kommunikation mit der integrierten Kamera ermöglichen.

Zur Vorstellung von Android 4.4 Kitkat hatte Google bestätigt, dass das zusammen mit Android 4.0 2011 vorgestellte Smartphone keinen Support mehr erhalten werde. Die offizielle Begründung lautete, das Galaxy Nexus falle nicht in den mit 18 Monaten angesetzten Zeitrahmen für Betriebssystemaktualisierungen. Das war aber nur die halbe Geschichte: Vielmehr hatte der für die Entwicklung zuständige Zulieferer Texas Instruments den Bereich Mobilgeräte aufgegeben, sodass von diesem keinerlei Unterstützung bei der Treiberentwicklung zu erwarten war. Auf diese Problematik verwiesen auch die OmniROM-Entwickler in einem Blogbeitrag. Trotzdem haben die Entwickler von OmniROM und CyanogenMod einige Monate später Custom Roms für das Galaxy Nexus bereitgestellt.

Für Besitzer älterer Smartphones sind Custom Roms oft die letzte Hoffnung, um eine aktuelle Android-Version mit ihrem Gerät nutzen zu können. Immerhin liefert Google seit diesem Sommer Sicherheitspatches für Android über den in nahezu sämtlichen Android-Smartphones integrierten Service Google Play Dienste aus. Neben funktionellen Erweiterungen ermöglichen Custom Roms außerdem Root-Zugriff auf das Gerät. Laut WWW-Erfinder Tim Berners-Lee sollte dies ein Recht eines jeden Anwenders sein. „Das Recht auf Root-Zugriff auf Ihr System ist ein zentrales Problem“, sagte er letztes Jahr bei einer Linuxnutzer-Konferenz in Canberra. Ein Gerät, das dem Anwender dieses Recht nicht einräume, diene einem fremden Herrn. „Das Recht auf Root ist das Recht, Dinge zu speichern, die so laufen, wie Sie es wollen.“

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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