Die nach Kundenzahl zweitgrößte französische Bank bereitet zusammen mit Twitter einen Bezahldienst vor, der Überweisungen durch Tweets erlaubt. Noch in dieser Woche soll es allen französischen Nutzern des Kurznachrichtendienstes möglich sein, auf diese Weise Geld an andere angemeldete Nutzer zu senden. Sie benötigen dafür lediglich ein Twitter-Konto in Frankreich sowie die Bankkarte eines beliebigen Geldinstituts.
Laut S-Money-CEO Nicolas Chatillon soll für eine Überweisung nicht erforderlich sein, Bankdaten des Empfängers einzutragen. Weitere Einzelheiten zur praktischen Umsetzung und insbesondere zur Sicherheit blieben Twitter und die Bankengruppe bislang schuldig. Unklar ist auch noch, ob die Überweisungen in einem privaten Modus erfolgen oder für andere Teilnehmer sichtbar sind.
Ein Vorbild für den Dienst könnte die für iOS und Android verfügbare App Venmo sein. Die Bezahl-App kam mit der Übernahme des Zahlungsdienstleisters Braintree in den Besitz von Paypal. Sie erfreut sich zunehmender Beliebtheit insbesondere bei jüngeren Nutzern in den USA.
Twitter sieht sich im Wettlauf mit Apple und Facebook, die ebenfalls Bezahldienste für Smartphones und Apps planen. Apple will seinen NFC-Bezahldienst Apple Pay in den USA für iPhone 6 und iPhone 6 Plus als iOS-Update bereitstellen. Laut Financial Times hat Facebook bereits die erforderlichen Lizenzen für Finanzdienstleistungen beantragt. Das Social Network hat außerdem den früheren Paypal-Präsidenten David Marcus abgeworben, der jetzt den Bereich Messaging-App leitet. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass Facebook einen Bezahldienst in seine Messenger-App integrieren will.
Twitter selbst testet bereits einen Buy-Button innerhalb von Tweets. Er erlaubt, Waren direkt aus Tweets heraus mit einem Knopfdruck zu kaufen. Der neue Service, der in Twitters App für Android und iOS verfügbar ist, könnte bald auf weitere Nutzer ausgedehnt werden.
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