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Eric Schmidt: Amazon ist Googles größter Konkurrent im Suchmarkt

Google-Chairman Eric Schmidt stuft Amazon als wichtigsten Konkurrenten seines Unternehmens im Markt für Suchmaschinen ein. Das sagte der Manager bei einem Besuch des Software- und Hardwareanbieters Native Instruments in Berlin. „Man denkt bei Amazon nicht gleich an die Suche, aber wenn man etwas kaufen möchte, guckt man häufiger danach bei Amazon als dass man es nicht macht.“

„Viele denken, unsere größten Wettbewerber seien Yahoo oder Bing“, so Schmidt weiter. „Aber unser größter Konkurrent im Suchmaschinenbereich ist tatsächlich Amazon.“ Nutzer suchten zwar bei Amazon in Produktbeschreibungen und Bewertungen nach anderen Antworten, es gehe aber trotzdem darum, Informationen zu erhalten. „Im Grunde antworten sie auf Anfragen und Suchen der Nutzer genauso, wie wir es tun – auch wenn Amazon offensichtlich den Kaufaspekt der Gleichung stärker im Blick hat.“

„Schauen Sie sich Yahoo, Nokia, Microsoft, Blackberry und andere an, die noch vor wenigen Jahren konkurrenzlos zu sein schienen, dann aber von einer neuen Welle an Technologieunternehmen, darunter Google, überrollt wurden“, sagte Schmidt. „Viele unter Ihnen sind skeptisch. Ich verstehe das. Sie sehen Google, Apple, Facebook und Amazon und sagen sich, Mitbewerber haben keine Chance, diese Unternehmen zu schlagen. Da bin ich mir nicht so sicher.“

Schmidt schließt aber auch nicht aus, dass neue, bisher unbekannte Unternehmen zu einer ernsthaften Konkurrenz werden können. „Aber noch wichtiger ist es zu wissen, dass irgendjemand irgendwo in einer Garage auf uns lauert. Ich weiß das, weil es nicht lange her ist, dass wir in dieser Garage saßen. Der Wandel kommt von dort, wo man ihn am wenigsten erwartet“, ergänzte Schmidt. Innovationen seien stets dynamisch und die daraus resultierenden Veränderungen bestätigten, dass die Zukunft nicht statisch sei.

Google war laut Zahlen von Comscore mit 233,1 Millionen eindeutigen Besuchern im August die populärste Website im Internet. Amazon liegt in der Statistik mit rund 172 Millionen eindeutigen Besuchern auf dem sechsten Platz.

Google versucht schon länger, seine E-Commerce-Dienste auszubauen, um mehr Nutzer anzulocken. Seit dem vergangenen Jahr bietet das Unternehmen im Großraum San Francisco sogar einen Transportservice für im Internet gekaufte Waren an. Das Angebot soll auf weitere Städte ausgeweitet werden. Google prüft zudem – genauso wie Amazon – die Möglichkeit, Waren auch mithilfe von unbemannten Drohnen auszuliefern.

Aber auch Amazon wildert immer häufiger in Googles Revier. Im August kündigte es die Übernahme des Spiele-Streaming-Portals Twitch für eine Milliarde Dollar an – ein Unternehmen, an dem auch Google interessiert war. Darüber hinaus soll Amazon ein eigenes Anzeigennetzwerk entwickeln. Der Bereich Online-Werbung ist wiederum Googles wichtigste Einnahmequelle.

[mit Material von Donna Tam, News.com, und Larry Dignan, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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