Lenovo hat die Gründung eines Tochterunternehmens für Smart Devices angekündigt. Es soll am 1. April 2015 den Geschäftsbetrieb aufnehmen und sich um den Verkauf von Geräten wie Smartphones und Tablets in China kümmern. Der Vertrieb der Produkte soll ausschließlich über das Internet erfolgen.
Beim Geschäftsmodell seiner Smart-Devices-Tochter orientiert sich Lenovo offenbar an seinem Mitbewerber Xiaomi, das neue Smartphones und Tablets auch nur über das Internet verkauft. Lenovo will künftig in China also auch Distributoren und Mobilfunkanbieter überspringen und Verbraucher direkt bedienen.
Der IDC-Analyst Bryan Ma sieht, trotz Lenovos starker Marke und der umfangreichen Ressourcen des Unternehmens, die Einführung einer neuen Online-Marke als schwierig an. „Bei Xiaomi geht es nicht einfach nur um den Online-Verkauf günstiger Telefone“, sagte er. Lenovo müsse vielmehr ebenfalls einen Kultstatus bei Verbrauchern erlangen, um Xiaomi wirklich nachahmen zu können.
„Xiaomi hat einen Software-Hintergrund, während Lenovo seine Wurzeln im Hardwarebereich hat“, so Ma weiter. „Es bleibt abzuwarten, wie Lenovo den Erfolg seiner Tochter misst. Wird es nach Marktbedeutung streben statt nach Profiten?“
Lenovo ist nicht das erste chinesische Unternehmen, das versucht, eine spezialisierte Marke zu etablieren. Ähnliche Strategien haben schon Huawei und ZTE verfolgt – Huawei mit der Produktreihe Honor und ZTE mit der Nubia-Serie.
China ist weiterhin ein wichtiger Markt für Lenovo. Im ersten Fiskalquartal war der Heimatmarkt für etwas mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes verantwortlich. Vor drei Jahren lag der Anteil allerdings noch bei fast 50 Prozent.
Bei Smartphones ist Lenovo nach eigenen Angaben in China sogar Marktführer. Sein weltweiter Anteil lag im zweiten Quartal laut IDC bei 5,4 Prozent, 0,7 Punkte mehr als im Vorjahreszeitraum.
[mit Material von Aloysius Low, News.com]
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