HP schließt WebOS-Dienste in drei Monaten

HP hat die Schließung der WebOS-Dienste am 15. Januar 2015 angekündigt. Danach wird kein Zugriff mehr auf den App-Katalog und weitere Cloud-Services möglich sein. Die Geräte selbst bleiben weiterhin mit dem Mobilbetriebssystem lauffähig, müssen aber auf eine Reihe von Features verzichten.

In einer FAQ verweist der Hersteller auf die schon vor über drei Jahren angesagte Produktionseinstellung von Smartphones und Tablets mit WebOS. Die zugehörigen Dienste seien aufrechterhalten worden, um den Kunden eine vielfältigere Nutzererfahrung zu bereiten. „Die Zahl der Nutzer ist jedoch so sehr geschrumpft, dass es nicht mehr rentabel ist, die Services weiterhin anzubieten“, begründet HP die kommende Schließung.

In drei Monaten wird der Download neuer oder aktualisierter Apps nicht mehr möglich sein, da der HP App Catalog nicht mehr verfügbar ist. Weiterhin entfallen Backups sowie die Wiederherstellung aus der Cloud. Geräte können dann nicht mehr neu eingerichtet, verlorene Passwörter nicht wiederhergestellt werden. Kaum überraschen kann auch, dass von Hewlett-Packard keine Updates mehr für das Betriebssystem zu erwarten sind.

Bis zum 15. Januar 2015 können noch Apps heruntergeladen werden, die vor dem 1. November 2014 gekauft wurden. Auch die Wiederherstellung von Apps soll bis dahin möglich sein. Aktivierung, Zurücksetzen sowie Transfer sind ebenfalls nur noch bis zu diesem Datum durchführbar.

WebOS, an das Hewlett-Packard durch die Übernahme von Palm kam, lebt in Fernsehgeräten von LG weiter. Der koreanische Hersteller erwarb im letzten Jahr alle Rechte rund um das Betriebssystem mit der Absicht, die Plattform auf mit dem Internet verbundenen Fernsehern einzusetzen. In der nächstjährigen Generation seiner Smart-TVs sollen zumindest alle High-End-Modelle mit einer neuen WebOS-Version ausgeliefert werden. Ein LG-Manager deutete zudem an, dass WebOS künftig auf Smart-Home-Geräten zum Einsatz kommen könne – ohne jedoch ins Detail zu gehen. LG könnte entsprechende Pläne etwa bei seinen Kühlschränken oder Waschmaschinen umsetzen.

Parallel dazu arbeiten enthusiastische Entwickler an einem quelloffenen, communitybasierten WebOS-Ableger namens LuneOS. Sie bezeichnen sich als „kleines“ Team, das „ein großes Projekt“ angeht – und streben keine „Funktionsvergleiche mit Android oder iOS“ an.

ZDNet.de Redaktion

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