Bericht: Globalfoundries übernimmt IBM-Chipfabrik

IBM plant offenbar, seine Chipfertigungssparte – offiziell unter dem Namen IBM Microelectronics bekannt – an den Auftragsfertiger Globalfoundries zu verkaufen. Das berichtet Recode unter Berufung auf eine an Journalisten gerichtete Mitteilung, die IBM heute noch vor Handelsbeginn an der US-Börse verschicken will. Damit einhergehend wird es auch seine aktuellen Quartalsergebnisse veröffentlichen.

Bereits seit längerem befindet sich IBM im Hinblick auf den Verkauf seiner Chipproduktion in wechselhaften Verhandlungen mit Globalfoundries. Inzwischen heißt es wieder, Big Blue würde seine Fabrik im nördlichen Teil des Bundesstaates New York abtreten wollen, da sie unter anderem veraltet sei. Nach Berichten von Bloomberg werde IBM Globalfoundries zusätzlich 1,5 Milliarden Dollar zahlen, damit der Chiphersteller die Produktion übernimmt.

Ein Verkauf wäre aus politischer Sicht heikel, da IBM in seiner Chipfertigung zahlreiche Mitarbeiter beschäftigt und der Staat New York im vergangenen Jahrzehnt bestrebt war, sowohl IBM als auch AMD zu ermutigen, an diesem Standort Prozessoren zu produzieren.

Im Hinblick auf die Quartalsergebnisse erwarten die Analysten an der Wall Street einen Gewinn von 4,32 Dollar je Aktie, sollten sich die Umsätze auf 23,4 Milliarden Dollar belaufen. Bei einem Aktienwert von rund 17,87 Dollar wird hingegen mit Umsatzzahlen in Höhe von 97,4 Milliarden Dollar gerechnet.

Der frühere IBM-CEO Sam Palmisano hatte seinerzeit das Ziel ausgegeben, bis zum Jahr 2015 einen Gewinn von 20 Dollar je Anteilsschein zu erreichen. Nach dem Ablauf des aktuellen Geschäftsjahres erscheint diese Vorgabe zunehmend unrealistischer.

Einige Analysten fordern von der aktuellen IBM-Chefin Ginni Rometty daher bereits, die Vorgabe offiziell zu ändern oder zumindest einzuräumen, dass das angepeilte Ziel nicht realisierbar ist. Dieser Forderung verweigert sich Rometty bislang.

Tipp: Wie gut kennen Sie IBM? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Rainer Schneider

Seit September 2013 ist Rainer hauptsächlich für ITespresso im Einsatz, schreibt aber gerne auch mal hintergründige Artikel für ZDNet und springt ebenso gerne für silicon ein. Er interessiert sich insbesondere für die Themen IT-Security und Mobile. Sein beständiges Ziel ist es, die komplexe IT-Welt so durchsichtig und verständlich wie möglich abzubilden.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago