Nokia öffnet Here-App für alle Android-Smartphones

Nokia hat das Beta-Testprogramm für die Android-Version seiner Navigations-App Here ausgeweitet. Die Kartenanwendung ist seit gestern nicht mehr nur Samsungs Galaxy-Smartphones vorbehalten, sondern wird auch über die Nokia-Website verteilt. In Googles Play Store ist Here für Android allerdings noch nicht erhältlich.

Nach Herstellerangaben benötigt die Here-App mindestens Android 4.1 Jelly Bean. Googles aktueller Statistik zur Verbreitung der Android-Versionen zufolge läuft die Version 4.1 oder neuer auf 78,3 Prozent aller Android-Geräte. Allerdings nennt Nokia zwei weitere Einschränkungen: 1 GByte Speicherplatz und eine Bildschirmgröße zwischen 4,5 und 6 Zoll.

Interessierte Nutzer können die App also direkt mit ihrem Smartphone oder alternativ auch über einen PC herunterladen und auf ihrem Gerät installieren. Dafür muss in den Sicherheitseinstellungen jedoch die Installation von Apps aus unbekannten Quellen aktiviert sein. Eine Anleitung hält Nokia auf seiner Website bereit.

Im Gegensatz zu Googles eigener Kartenanwendung Maps unterstützt Here die Offline-Navigation. Nutzer können Karten länderweise herunterladen und zeitlich unbegrenzt speichern. Zudem steht ihnen eine sprachgeführte Navigation zur Verfügung. Sie liefert auch Tempowarnungen und Verkehrsinfos.

„Das ist ein Bereich mit starker Konkurrenz“, sagte Sean Fernback, Senior Vice President bei Nokia, kürzlich in einem Interview mit ZDNet USA. „Es gibt eine Menge Mapping-Anwendungen und viele davon sind kostenlos, und es ist schwer, damit zu konkurrieren. Also haben wir entschieden, etwas anderes zu machen, und unser Ansatz ist, Reichweite nur durch Partnerschaften zu erreichen. Das heißt nicht, dass wir die App nicht irgendwann im Play Store veröffentlichen, das ist aber nicht unsere primäre Strategie für die Schaffung einer Nutzerbasis.“

Diese Strategie ist insofern interessant, als dass sie wahrscheinlich auf Partnerschaften mit Mobilfunkanbietern oder Smartphone-Herstellern aufbaut. Das würde zwar Nokias früherer Strategie entsprechen, wird aber möglicher nicht zu einer großen Nutzerbasis führen.

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Nokia? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de

Gegenüber Google Maps (links) bietet Nokia Here eine bessere Kartenqualität. Die Darstellung ähnelt der von Apple Karten unter iOS udnd OS X (Screenshot: ZDNet.de).
Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

3 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

19 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

23 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

24 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

1 Tag ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

1 Tag ago