Der insolvente Saphirglas-Hersteller GT Advanced hat nach eigenen Angaben eine Einigung mit Apple erzielt. Sie sieht Reuters zufolge vor, dass GT Advanced sich künftig auf die Lieferung von Fertigungsanlagen zur Saphirglas-Produktion konzentriert, statt das Material selbst herzustellen.
Das Unternehmen werde im Rahmen der Einigung von allen „exklusiven Verpflichtungen“ mit Apple befreit, heißt es weiter. Zudem soll Apple Vorauszahlungen in Höhe von 439 Millionen Euro ohne Zinsen zurückerhalten, mit denen es die Saphirglas-Produktion finanziert hatte.
Bei einer Anhörung vor dem US-Insolvenzgericht in Springfield, Massachusetts, erklärte GT Advanced, die Einigung mit Apple trage zu Einsparungen bei und erlaube ihm einen offeneren Umgang mit der Situation. Bisher hatte sich das Unternehmen nicht zu den Gründen für den Insolvenzantrag geäußert und stets auf eine Verschwiegenheitserklärung berufen, deren Verletzung 50 Millionen Dollar Strafe nach sich gezogen hätte.
Jetzt kündigte GT Advanced an, seine Saphirglas-Werke in Mesa, Arizona, und Salem, Massachusetts, zu schließen. In Mesa wurden bereits rund 650 Mitarbeiter entlassen und in Salem sollen weitere Stellenstreichungen folgen.
GT Advanced wird die Kontrolle über sein geistiges Eigentum behalten und seine Fertigungstechnik ohne Einschränkung vertreiben können, wie es mitteilte. Außerdem plane es weiterhin einen „technischen Austausch“ mit Apple, ohne jedoch Einzelheiten zu nennen.
Anfang Oktober hatte das Unternehmen Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Konkursrechts beantragt. Dieser Schritt kam angeblich auch für Apple überraschend. Mehrere Analysten gehen allerdings von einem Zerwürfnis zwischen Apple und GT aus, das für das kleinere Unternehmen den Gang zum Konkursrichter unvermeidlich machte.
Apple setzte Saphirglas von GT Advanced unter anderem im iPhone 6 und iPhone 6 Plus als Schutz für die Linse der rückseitigen Kamera sowie den Fingerabdruckscanner TouchID ein. Auch die Kameralinse des iPhone 5S wurde bereits von Saphirglas bedeckt. Ursprünglich war erwartet worden, dass die jüngste iPhone-Generation mit einem durch Saphirglas geschützten Display ausgestattet sein wird.
Saphir ist ein Aluminiumoxid mit der chemischen Formel Al2O3, das sonst als (vorzugsweise blauer) Edelstein bekannt ist. Es weist die 2,5- bis 3-fache Stärke von Glas auf – und kostet drei- bis viermal so viel. Mit Saphirglas geschützte Bildschirme sind angeblich unempfindlicher gegen Kratzer und bieten gleichzeitig ein bessere Lichtdurchlässigkeit als beispielsweise das häufig für Smartphone-Displays genutzte Gorilla-Glas.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…