Google wird künftig möglicherweise die Grenzen zwischen seinem Mobilbetriebssystem Android und Chrome OS aufheben. In einem Interview mit CNET sagte Brian Rakowski, als Vizepräsident bei Google für das Produktmanagement von Android verantwortlich, die Android- und Chrome-OS-Teams hätten ihre Zusammenarbeit intensiviert. Kurzfristig sei aber nicht mit größeren Änderungen zu rechnen.
Rakowski ging in dem Interview auch auf den sogenannten Kill Switch ein, der gestohlene Smartphones unbrauchbar machen soll. Im US-Bundesstaat Kalifornien ist diese Funktion ab Juli 2015 gesetzlich vorgeschrieben. Google kündigte daraufhin an, sie in Android 5.0 Lollipop zu integrieren. Ab wann das von Google „Factory Reset Protection“ genannte Feature ab Werk aktiviert wird, ließ Rakowski offen. Bisher müssen Nutzer die Passwortabfrage für das Zurücksetzen ihres Smartphones selber einschalten.
In Bezug auf Googles Einstieg in den Phablet-Markt sagte David Burke, Engineering Director bei Google, dass Nutzern, denen das Display des Nexus 6 zu groß sei, das Vorgängermodell Nexus 5 oder ein Android-Gerät eines anderen Herstellers wählen könnten. Viele Verbraucher wüssten aber einfach noch nicht, ob sie ein Phablet wollten. „Wenn man ihnen für eine Woche ein Phablet geben würde, würden 50 Prozent dabei bleiben.“
Ein weiterer Hinweis auf eine Annäherung von Chrome OS und Android ist die jüngste Reorganisation von Googles Führungsspitze. Seit Ende vergangener Woche hat Sundar Pichai, bisher als Senior Vice President für Android, Apps und Chrome verantwortlich, auch die Leitung der Abteilungen Suche, Google+, Maps, Commerce, Anzeigenprodukte und Infrastruktur, was als ein weiteres Zeichen für die Harmonisierung von Googles Softwareplattformen angesehen werden kann.
Darüber hinaus ist es seit September möglich, die ersten Android-Apps auf Chromebooks auszuführen. Google setze damit Pichais Ankündigung von Juni um, die Grenzen zwischen Android und Chrome OS einzureißen. Allerdings beschränkt sich die Annäherung beider Plattform bisher noch auf vier Apps, darunter die Notizen-App Evernote und die Sprachlernsoftware Duolingo.
[mit Material von Richard Nieva, News.com]
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