Der Bilderdienst Twitpic hat eine Einigung mit Twitter erzielt, auf dessen Social Network er aufbaut. Inhalte von Anwendern bleiben anders als mehrfach angekündigt „vorläufig“ erhalten. Eigentlich beabsichtigte der Dienst, seine Server am vergangenen Wochenende abzuschalten.
Anwender können sich somit weiter bei Twitpic einloggen und Inhalte oder ihr Konto löschen, aber auch einzelne Bilder sowie ihr gesamtes Archiv herunterladen. Neue Fotos und Daten können sie nicht mehr einstellen. Die Apps für Android und iOS wurden aus den App-Stores entfernt.
Am 4. September hatte Twitpic-Gründer Noah Everett erstmals den „unerwarteten und harten“ Schritt angekündigt, Twitpic einzustellen. Hintergrund war ein Namensstreit mit Twitter. Der Mikrobloggingdienst hatte angeblich gedroht, Twitpic den Zugriff auf seine Benutzerschnittstellen (APIs) abzuschneiden, wenn es nicht den Anspruch auf eine Registrierung seines Namens als Warenzeichen aufgebe. Ohne API-Zugriff wäre es nicht mehr möglich gewesen, Bilder von Twitpic via Twitter zu posten.
Am 20. September hieß es dann in einem Tweet: „Wir freuen uns, bekannt geben zu können, dass wir gekauft wurden und Twitpic weiterleben wird! Wir werden weitere Einzelheiten nennen, wenn wir sie preisgeben dürfen.“ Dies erwies sich als trügerische Hoffnung, wie Everett am 16. Oktober einräumen musste, als er schrieb, man habe „mit einer Hand voll möglicher Käufer gesprochen und alle potenziellen Optionen erschöpft“.
In einen neuen Blogbeitrag fasste Everett am Samstag noch einmal zusammen: „Wir haben keine Möglichkeit gefunden, um Twitpic unabhängig zu erhalten. Ich bin aber froh, ankündigen zu können, dass wir eine Vereinbarung mit Twitter geschlossen haben. Es erhält die Twitpic-Domain und das Fotoarchiv, sodass Fotos und Links vorerst erhalten bleiben. Twitter hat wie wir das Ziel, diese Anwender und Daten zu schützen. Da die Nutzerbasis von Twitpic aus Twitter-Nutzern besteht, erscheint es sinnvoll, diese Daten Twitter zu übergeben.“
Weder Everett noch Twitter, bei dem News.com nachfragte, wollten – beispielsweise finanzielle – Details des Abkommens nennen. Twitpic versichert noch, es handle sich tatsächlich um „das letzte Kapitel“ in seiner Geschichte.
Jahrelang war Twitpic die Standard-Option gewesen, um über Twitter Bilder zu „teilen“. Als beispielsweise 2009 eine United-Airways-Maschine in den Fluss Hudson in New York stürzte, schossen Passanten Fotos, publizierten sie auf Twitpic und verlinkten bei Twitter. So verbreitete sich die Nachricht in bis dahin nicht gekannter Geschwindigkeit. Twitter selbst führte erst 2011 einen Foto-Sharing-Dienst ein, der mit Diensten wie Twitpic und dessen inzwischen aufgekommenen Nachahmern rivalisiert.
[mit Material von News.com]
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