Der Nürnberger Distributor Suse hat die finale Version 12 von Suse Linux Enterprise verfügbar gemacht. Es umfasst neben dem zentralen Suse Linux Enterprise Server 12 (SLES 12) auch Erweiterungen für Hochverfügbarkeit, Geo Clustering, Virtualisierung und Workstations. Die Plattform soll Unternehmen eine effiziente Verteilung und Verwaltung hochverfügbarer Enterprise-Class-IT-Services in physischen, virtuellen und Cloud-Umgebungen ermöglichen.
Neue Funktionen sorgen laut Hersteller für eine bessere Verfügbarkeit, mehr Effizienz und schnellere Innovationen. Mit dem Release startet Suse auch ein überarbeitetes Kundenportal, das Kunden die Verwaltung ihrer Abonnements, den Zugang zu Patches und Updates sowie die Kommunikation mit dem Suse-Support erleichtern soll.
SLES 12 für Systeme auf Basis von x86_64, IBM Power und IBM System z bietet als Neuerungen unter anderem die Möglichkeit zu einem vollständigen System-Rollback sowie Live-Kernel-Patching. Außerdem wurde die Container-Technologie Docker als voll funktionsfähige technische Vorschau integriert. Das Docker Framework erlaubt das automatisierte Deployment von Applikationen. Es verwendet Container statt virtueller Maschinen, um die parallele Ausführung mehrerer Anwendungen auf demselben Server zu ermöglichen. IBM, Rackspace und Google sowie Linux-Distributoren wie Canonical und Red Hat bieten schon länger Support für Docker. Microsoft erlaubt seit Juni die Ausführung von Docker-Anwendungen unter Linux auf Azure und hat kürzlich auch Docker-Unterstützung in der kommenden Ausgabe von Windows Server angekündigt.
Darüber hinaus nutzt SLES 12 die prozessorbasierten Hardware-Optimierungen von IBM Power8 aus, die Support für in simultanen Multithread- (SMT8) und PowerKVM-Umgebungen ausgeführte Little-Endian-Linux-Anwendungen einschließen. SLES 12 für IBM System z soll die Workload-Performance verbessern, dank Ausnutzen der Instruktionssets für die letzten beiden System-z-Prozessorgenerationen, Support für Verschlüsselungsbeschleuniger und optimierten Tasks wie schnellerer DASD-Formatierung mittels dasdfmt.
Zu den Neuerungen von SLES 12 zählen auch das Init-System systemd (ersetzt den System-V-basierten Init-Prozess), vollständiger Support für die Open-Source-Datenbank MariaDB (ersetzt MySQL) und die Desktopumgebung Gnome 3.10. Letztere umfasst auch einen speziellen Classic-Modus zur einfachen Migration früherer Suse-Linux-Enterprise-Desktopumgebungen. Eine Übersicht aller Änderungen in SLES 12 findet sich in den Release Notes.
Public-Cloud-Versionen von Suse Linux Enterprise Server 12 lassen sich ab sofort auf Amazon EC2, Microsoft Azure und Google Compute Engine nutzen. Eine Preisübersicht hält Suse auf seiner Website bereit. Ein Einjahresabo kostet in der Basisversion beispielsweise 290 Euro. Für die Priority-Ausgabe mit unbegrenztem technischen Support, 24×7-Verfügbarkeit, vier Dringlichkeitsstufen und Schulungen werden mindestens 1250 Euro fällig.
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