Amazon hat einen Streaming-Stick vorgestellt, mit dem sich Filme, Musik, Apps und Spiele von einem Mobilgerät via WLAN zur Anzeige auf einen Fernseher oder Monitor übertragen lassen. Wie Googles Chromecast wird der Fire TV Stick per HDMI angeschlossen. Allerdings bietet er eine etwas bessere Hardware-Ausstattung: Statt einer Single-Core-CPU kommt ein Dual-Core-Modell und mit 1 GByte doppelt so viel RAM zum Einsatz. Der interne Speicher ist mit 8 GByte sogar viermal so groß wie bei Googles Chromecast. Ein weiterer Unterschied ist die Unterstützung für Dual-Band-WLAN. Außerdem hebt Amazon den besseren Spiele-Support hervor, vor allem in Kombination mit einem separat angebotenen Game-Controller.
Der Dual-Core-Prozessor des Fire TV Stick stammt nicht wie bei der vor rund sieben Monaten vorgestellten Settop-Box Fire TV von Qualcomm, sondern von Broadcom (BCM28155). Die zwei Cortex-A9-Kerne takten mit 1 GHz etwas langsamer als bei der Settop-Box. Die Broadcom-VideoCore-IV-GPU unterstützt im Vergleich zur Adreno-320-Grafikeinheit des Qualcomm-SoCs nur OpenGL ES 2.0 statt 3.0.
Außer WLAN nach IEEE 802.11b/g/n unterstützt der Amazon-Stick Bluetooth 4.0. Einen Ethernet-Anschluss gibt es nicht. Der Fire TV Stick ist weiterhin für Dolby Digital Plus zertifiziert und übertragt Bewegtbilder in Full-HD-Auflösung. Als Betriebssystem kommt Fire OS 3.0 zum Einsatz.
Mit dem Fire TV Stick bringt Amazon eine günstigere Alternative zu seiner Settop-Box Fire TV für das Streamen von Inhalten auf den Markt. In den USA kostet der Streaming-Stick 39 Dollar und damit 4 Dollar mehr als Chromecast. Für Fire TV verlangt Amazon regulär 99 Euro, Prime-Abonnenten erhielten die Settop-Box aber kurzzeitig für 49 Euro, so dass sie schnell vergriffen war. Der Fire TV Stick lässt sich bereits über die US-Website des Online-Versandhauses vorbestellen. Prime-Kunden, die ihn in den nächsten zwei Tagen ordern, erhalten ihn zum rabattierten Preis von 19 Dollar. Die Auslieferung beginnt laut Amazon am 19. November.
Im Lieferumfang ist auch eine Fernbedienung sowie ein 30-Tage-Testabo für Amazon Prime und Netflix enthalten. Die Fernbedienung ist im Gegensatz zu Fire TV aber nicht für die Sprachsuche ausgelegt. Wer sich dieses Feature auch für den Streaming-Stick wünscht, muss eine separat erhältliche Fernbedienung für knapp 30 Dollar erwerben. Alternativ ist die Sprachsuche aber mit der kostenlosen App für Android-Geräte möglich.
In Deutschland dürfte der Amazon-Stick 39 Euro kosten, falls er zu einem späteren Zeitpunkt hierzulande eingeführt wird. Dass er überhaupt nach Europa beziehungsweise Deutschland kommt, ist aber noch nicht offiziell bestätigt.
Außer gegen Googles Chromecast, der nicht nur das Übertragen von Filmen, Videos, Musik, sondern beispielsweise auch von auf einem Android-Gerät geöffneten Webseiten ermöglicht, muss sich Amazon noch gegen weitere Konkurrenten wie den Roku Streaming Stick oder den quelloffenen Matchstick behaupten. Auch Microsoft plant, Google Chromecast künftig mit einem HDMI-Stick Konkurrenz machen.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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