Vor 45 Jahren, am 29. Oktober 1969, fiel der Startschuss für das als Vorläufer des heutigen Internets geltenden Arpanet (Advanced Research Projects Agency) – einem Forschungsprojekt des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und des US-Verteidigungsministeriums. An diesem Tag wurden in den USA erstmals zwei Universitätsrechner über eine 50-Kilobit-Datenleitung miteinander verbunden, um eine Textnachricht zwischen der University of California in Los Angeles (UCLA) und dem Stanford Research Institute (SRI) auszutauschen. Die allererste versuchsweise übertragene Internetbotschaft bestand aus zwei Buchstaben und lautete „lo“.
Als weitere Netzwerkknoten kamen wenige Wochen später Großrechner der University of California in Santa Barbara (UCSB) sowie der University of Utah hinzu. Das Besondere an den insgesamt vier über die Telefonleitung verbundenen Großrechnern war, dass es sich dabei um ein dezentral organisiertes Netzwerk handelte. An der Entwicklung eines solchen hatten in den 1960er Jahren die drei Wissenschaftler Paul Baran, Donald Watts Davis und Leonard Kleinrock entscheidenden Anteil. Sie lieferten unter anderem Erkenntnisse zu einem System der Paketvermittlung, bei dem sich kleine Datenpakete selbständig einen Weg durch die verbundenen Rechner suchen sollten, was insbesondere bei Ausfall einzelner Knotenpunkte von Vorteil war. Die eigentliche Paketvermittlung übernahmen damals sogenannte Interface Message Processors (IMPs), die als Vorläufer der heutigen Router gelten.
Ein Meilenstein in der Geschichte des Internets war 1971 die Erfindung der E-Mail durch den Computertechniker Ray Tomlinson. Die elektronische Post hatte dieser damals noch ohne Domain im Hostnamen – der Verzeichnisdienst DNS wurde erst 1984 entwickelt – innerhalb des Arpanets versendet. 1971 ist auch das Jahr, in dem das Arpanet bereits 15 Knotenpunkte aufweist. Bis 1977 sollte deren Anzahl sogar auf 111 anwachsen.
1983 sind es bereits 400 an das Arpanet angeschlossene Rechner, welches ab diesem Jahr erstmals auch die Netzwerkprotokollfamilie TCP/IP zur Übermittlung und Regulierung der Datenpakete nutzte und dadurch endgültig zu einer Frühform des Internets avancierte.
Ein weiterer Durchbruch gelang dem britischen Informatiker Tim Berners-Lee, der 1989 am Kernforschungslabor CERN in Genf mit dem World Wide Web (WWW) einen Dienst für den einheitlichen Informationsaustausch im Internet entwickelte. Dieses System aus mittels Hyperlinks verknüpfter Dokumente sollte es Wissenschaftlern ursprünglich ermöglichen, Forschungsergebnisse auf einfache Art und Weise untereinander auszutauschen. Wissenschaftliche Artikel sollten hierfür in Form eines Webs miteinander „verflechtet“ werden. Ab 1990 erfolgte schließlich die kommerzielle Freigabe des Internets und damit einhergehend die Abschaltung des ursprünglich für Forschung und Militär vorgesehenen Arpanets.
Einen Gesamtüberblick über die Geschichte des Internets bis zum heutigen Tage gibt ZDNet in der folgenden Galerie.
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