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Lebensmitteldiscounter Netto erlaubt mobiles Bezahlen per Apple Touch ID

Beim Lebensmitteldiscounter Netto können Besitzer eines iPhone 5S, iPhone 6 oder iPhone 6 Plus mit iOS 8 und dem Fingerprintscanner Touch ID ab sofort per Fingerabdruck bezahlen. Alternativ zur Eingabe einer vierstelligen PIN lässt sich an den Kassen der bundesweit über 4150 Märkte ein individueller Zifferncode für das mobile Bezahlen anfordern.

Die Aktivierung des Codes per Fingerabdruck wird laut Netto durch die von Apple zur Verfügung gestellte Schnittstelle ermöglicht, die den Fingerabdruck überprüft und den Bezahlvorgang startet. Der Kunde hinterlegt einmalig seinen Fingerabdruck im iPhone und identifziert sich dann durch Auflegen des „richtigen“ Fingers an der Supermarktkasse.

Die NettoApp unterstützt jetzt auch das mobile Bezahlen per Fingerabdruck über Apples Touch ID (Bild: Netto).

Voraussetzung für das mobile Bezahlen per Touch ID ist die jüngste Version der NettoApp (4.6.1). Diese ermöglicht schon seit Mai 2013 nach einmaliger Registrierung das Bezahlen per Smartphone an der Kasse des Lebensmitteldiscounters. Der Einkaufsbetrag wird dabei per Lastschriftverfahren direkt von dem bei der Registrierung verifizierten Konto des Kunden abgebucht. Zugleich werden in der App exklusiv verfügbare Sparcoupons eingelöst.

Auch die Supermarktkette Edeka bietet seit Mai letzten Jahres in ausgwählten Märkten eine Mobile-Payment- und Couponing-Option über seine App an, die vom gleichen Entwickler stammt wie die NettoApp. Die Touch-ID-Unterstützung gibt es bisher aber nur bei Netto.

Mobiles Bezahlen ist in Deutschland noch nicht sehr verbreitet. Bisher lassen sich auf diese Weise beispielsweise mancherorts Fahrkarten für den öffentlichen Personennahverkehr oder Flug- und Bahntickets kaufen. Der von Apple mit dem iPhone 6 vorgestellte NFC-basierte Bezahldienst Apple Pay könnte nach Einschätzung der Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little mobilen Bezahlsystemen zum Durchbruch verhelfen. „Die unzähligen Apple-Fans in Deutschland werden die Funktionen jetzt erst annehmen, weil Apple sie ins iPhone integriert hat. Allein deshalb wird dem mobilen Bezahlen jetzt ein enormer Imageschub samt Coolnessfaktor zukommen“, sagt Christian Niegel, Telekomexperte bei Arthur D. Little. Allerdings steht Apple Pay bisher nur in den USA zur Verfügung. Trotz einiger Anlaufprobleme fand der am 20. Oktober gestartete Dienst dort bisher über eine Million registrierte Nutzer.

Wie Bloomberg berichtet, könnte sich Apple beim mobilen Bezahlen mit dem chinesischen Handelsriesen Alibaba zusammentun. Offenbar denken die CEOs der beiden Firmen, Tim Cook und Jack Ma, schon über eine Partnerschaft nach. Auf der Technikkonferenz WSJDLive in Kalifornien antwortete Ma auf die Frage, ob es Synergien zwischen Alibabas Service Alipay und Apple Pay gebe: „Ich bin daran sehr interessiert. Wie immer setzt eine gute Ehe voraus, das beide Seiten daran arbeiten. Ich respektiere Apple und Tim sehr.“ Cook sagte an gleicher Stelle, er sei für jede mögliche Zusammenarbeit offen: „Wir verbünden uns gerne mit Leuten, die wahnsinnig klug sind, die flexible Teams haben, die auf Produkte fokussiert sind, die uns fordern und die wir auch gerne fordern. Ich glaube, Jack hat genau solch ein Unternehmen.“

Auch in diesem Bereich ist China für Apple ein wichtiger Wachstumsmarkt. Im vergangenen jahr stieg dort der Wert mobiler Transaktionen um 318 Prozent auf 9,64 Billionen Yuan (1,58 Billionen Dollar), während das Volumen um 213 Prozent auf 1,67 Milliarden zulegte. Mobile Payments machten 2013 gut drei Prozent aller bargeldlosen Transaktionen in dem Land aus, da immer mehr Chinesen mit ihren Mobilgeräten bezahlen.

Alipay Wallet, die Mobilversion von Alipay, war im Januar 2013 gestartet und zählte zum Jahresende schon über 100 Millionen Nutzer. Heute hat Alipay Wallet rund 190 Millionen aktive Nutzer und wickelt pro Tag 45 Millionen Transaktionen ab.

[mit Material von Eileen Yu, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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