Hewlett-Packard hat eine neue 3D-Drucktechnik namens Multi Jet Fusion vorgestellt. Sie kommt in dem ebenfalls neuen für industrielle Zwecke gedachten 3D-Druckern des Unternehmens zum Einsatz. Interessierte Kunden müssen sich allerdings noch ein wenig gedulden – HP bringt das Produkt nach eigenen Angaben erst 2016 in den Handel.
Dafür sollen 3D-Drucker mit der Multi-Jet-Fusion-Technologie bis zu zehnmal schneller sein als derzeit erhältliche Modelle. Laut eigenen Angaben sinken damit auch die Druckkosten. Zudem soll ein neues Druckverfahren durch die Kombination mehrerer flüssiger Materialien die Genauigkeit und auch die Qualität der gedruckten Gegenstände verbessern. Die Geschwindigkeitszuwächse erreicht HP durch eine selbst entwickelte synchrone Architektur, die es erlaubt, einen ganzen Bereich gleichzeitig darzustellen, statt wie bisher nur einen einzelnen Punkt.
Mittelfristig will HP auch Farb-3D-Drucker auf den Markt bringen. Sie sollen in der Lage sein, Teile in beliebigen Farben zu drucken – so wie es mit heute herkömmlichen Druckern möglich sei. „Als wir den vorhandenen Markt für 3D-Druck geprüft haben, konnten wir ein großes Potenzial erkennen, aber auch große Lücken bei den Technologien und der Leistung“, sagte Stephen Nigro, Senior Vice President für Inkjet- und Grafik-Lösungen bei HP. „HP wird eine Lösung anbieten, die diese Lücken beseitigt und das Potenzial des 3D-Drucks erschließt.“
Anfang des Jahres hatte HP, das unter anderem seit vielen Jahren Drucker für Verbraucher und Firmenkunden herstellt, angekündigt, es werde noch im laufenden Fiskaljahr (bis 31. Oktober) erste 3D-Drucker vorstellen. Der 3D-Druck an sich steckt allerdings noch in den Kinderschuhen. Gartner beispielsweise erwartet, dass 3D-Drucher frühestens in fünf Jahren den Massenmarkt erreichen werden.
Laut Canalys wird der Markt für 3D-Drucker sowie zugehörige Dienstleistungen und Verbrauchsmaterialien bis 2018 ein Volumen von 16,2 Milliarden Dollar erreichen. Das würde einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 45,7 Prozent entsprechen. Im vergangenen Jahr setzte die Branche demnach 2,5 Milliarden Dollar um.
Mit HP steigt einer der größten traditionellen Druckeranbieter in den Markt für 3D-Druck ein, der derzeit von jungen Unternehmen und kleineren Anbietern wie 3D Systems, ExOne und Stratasys dominiert wird. Deren Aktienkurse schrumpften nach HPs Ankündigung um 5 bis 7 Prozent.
[mit Material von Ben Fox Rubin und Scott Stein, News.com]
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