Andy Rubin, Gründer des 2005 von Google übernommenen Start-ups Android.com, hat den Internetkonzern verlassen. Seit seinem Rücktritt als Android-Chef vor rund 18 Monaten war er für die Robotik-Sparte zuständig. Künftig will er sich mit einem eigenen Start-up-Inkubator um junge Unternehmen kümmern.
„Ich wünsche Andy alles Gute für seine nächsten Schritte“, wird Google-CEO Larry Page in einer Stellungnahme zitiert. „Mit Android hat er etwas wirklich Bemerkenswertes geschaffen – mit mehr als einer Milliarde glücklicher Nutzer. Danke.“
Rubins Weggang ist möglicherweise ein Rückschlag für Googles Ambitionen im Robotik-Bereich, in den es zuletzt unter anderem durch die Akquisition von acht Unternehmen viel Geld investiert hat. Page setzt auf Bereiche außerhalb des Such- und Werbegeschäfts – Googles wichtigsten Einnahmequellen – um die Zukunft seines Unternehmens zu sichern. Rubins Nachfolger ist einem Bericht des Wall Street Journal zufolge der 43 jährige Robotik-Spezialist James Kuffner.
Kuffner hatte demnach 2010 ein Cloud Robotics genanntes Konzept vorgestellt, wonach Roboter das Internet und Crowdsourcing nutzen, um ihr Wissen und ihre Leistung zu steigern. Allerdings wäre ein mit der Cloud verbundener Roboter mit seinen zahlreichen Sensoren wahrscheinlich eine Herausforderung für den Datenschutz.
Rubin begann seine berufliche Karriere 1989 als Software-Entwickler bei Apple. In der Folgezeit gründete er mehrere Unternehmen, die unter anderem von Microsoft gekauft wurden. 2003 startete er schließlich Android.com, das seit 2005 zu Google gehört. Das Mobilbetriebssystem positionierte Rubin schließlich erfolgreich als Alternative zu Apples iOS. Inzwischen läuft es auf mehr als 80 Prozent aller Smartphones weltweit. Im März 2013 gab Rubin die Leitung des Android-Teams an Sundar Pichai ab, um sich einem anderen Projekt zu widmen. Anschließend stellte sich heraus, dass es sich um Googles Robotik-Sparte handelt.
Der New York Times sagte Rubin im Dezember 2013, dass „Computer anfangen, ihre Beine auszustrecken und die Umgebung zu erkunden“. Solche Projekte, die wahrscheinlich erst in mehreren Jahren zu greifbaren Ergebnissen führten, bezeichne Google intern als „Moonshots“, also Mondflüge.
Rubin hat sich bisher nicht zu seinen Plänen geäußert. Den Bericht der New York Times kommentierte er im vergangenen Jahr lediglich mit einem Tweet: „Die Zukunft sieht großartig aus.“ Seitdem hat er nicht mehr getwittert.
[mit Material von Richard Nieva, ZDNet.com]
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