Cisco und Freescale gründen Konsortium für Ethernet via NBASE-T

Die Netzwerkfirmen Cisco und Freescale haben die NBASE-T Alliance gegründet – ein Konsortium zur Weiterentwicklung des Kupferkabel-Ethernet-Standards in die Bereiche 2,5 Gigabit und 5 Gigabit pro Sekunde. Zu den Gründungsmitgliedern zählen auch die Halbleiterhersteller Aquantia und Xilinx.

Als spezielles Ziel ihrer Entwicklung geben die Partner aus, dass die Multi-Gigabit-Standards die von 1-Gigabit-Ethernet („1 GbE“) verwendeten Kabel weiternutzen. Dazu beschränkt man sich auf 100 Meter maximale Kabellänge. In der Praxis nutzen viele Firmen nämlich noch Twisted-Pair-Kupferkabel der Kategorien 5e und 6, die nach den meisten der zahlreichen Gigabit-Ethernet-Standards nicht zu Übertragungen jenseits der 1-GBit/s-Grenze fähig sind.

Der NBASE-T Alliance zufolge erweisen sich die Kabelnetzwerkanbindungen der Access Points für Funknetze damit zunehmend als Flaschenhals in Firmen, da im Zuge des Mobile Computing immer schnellere Funkstandards zum Einsatz kommen. Zahlen von Cisco zufolge wird nämlich der weltweite Datentraffic von Mobilgeräten im Jahr 2018 30 Exabyte überschreiten, und weil die Mobilfunknetzbetreiber zunehmend bestrebt sind, ihre Netze zu entlasten, werden 52 Prozent über lokale Funkzellen laufen. Der kommende Standard IEEE 802.11ac Wave 2 soll die Gigabit-Grenze beim Durchsatz erstmals überschreiten, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden.

Die Pressemitteilung zitiert zu dieser Frage Chris Spain, der bei Cisco als Vizepräsident für Produktmanagement beschäftigt ist: „Die NBASE-T Alliance widmet sich einem der wichtigsten Probleme im Bereich Netzwerke – der Geschwindigkeit der Zugriffsschicht. Die Branche bewegt sich auf die neue Generation 801.11ac Wave 2 mit theoretischen Datenraten von bis zu 6,9 GBit/s und tatsächlichen Gesamtdurchsätzen von bis zu 5 GBit/s zu. Eine Verbindung zwischen Access Point und Switch mit 1 GBit/s ist nicht ausreichend.“

Ambitioniertere Ziele als die NBASE-T Alliance verfolgt etwa das „25 Gigabit Ethernet Consortium“ mit den Gründungsmitgliedern Arista Networks, Broadcom, Google, Microsoft und Mellanox Technologies. Sein Ziel ist aber ein ganz anderes, nämlich „die Bandbreitenflexibilität in Rechenzentrumsnetzwerken maximieren und sich zugleich die vielen gleichartigen grundlegenden Techniken und Verhaltensweisen zunutze machen, die bereits durch den Standard IEEE 802.3 definiert sind“. Dazu kommen Glasfaserkabel zum Einsatz.

Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

8 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

12 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

13 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

13 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

13 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

15 Stunden ago