Bericht: Microsoft stellt Xbox-Entwicklung in China ein

Microsoft hat seine chinesische Abteilung für Forschung und Entwicklung rund um die Xbox offenbar geschlossen. Laut der Zeitung Shenzhen Business News wurden mehr als 80 Angestellte entlassen.

Vergangene Woche berief Microsoft laut anonymen Informanten aus der Belegschaft eine Versammlung aller Mitarbeiter der Niederlassung ein und kündigte überraschend an, die gesamte Xbox-Abteilung (eine von dreien) zu schließen. Die Xbox-Weiterentwicklung werde künftig wieder von den USA aus erfolgen.

Den Mitarbeitern zufolge, auf die sich die Zeitung bezieht, wurden die betroffenen Angestellten nicht vorab informiert. Erst im Anschluss begannen Gespräche der Personalabteilung mit den fraglichen Beschäftigten, denen eine Abfindung von 3560 Dollar plus ein Jahresgehalt angeboten worden sei. Die meisten hätten den Auflösungsvertrag nicht unterschrieben, heißt es.

Ein Mitarbeiter erzähle der Zeitung: „Viele von uns haben gestern noch Überstunden gemacht. Als wir am Morgen wieder ins Büro kamen, funktionierten die Zugangskarten nicht mehr. Die Karten der Leiharbeiter wurden am Nachmittag eingezogen.“ 60 Prozent der Betroffenen sollen nämlich über eine Arbeitsagentur angestellt sein, also keinen direkten Vertrag mit Microsoft haben.

Angestellte, die den Auflösungsvertrag nicht unterschrieben, seien umgehend von Microsofts Rechtsabteilung kontaktiert worden, heißt es weiter. Allerdings sehe das chinesische Arbeitsrecht einen Monat Kündigungsfrist und Abfindungen in Höhe von zwei Monatsgehältern pro Jahr Betriebszugehörigkeit sowie weitere zwei Monatsgehälter als Grundwert vor.

Microsoft hatte das Hardware-Entwicklungslabor in Shenzhen 2005 eingerichtet. Es beschäftigt sich mit drei Kategorien: Xbox-Entwicklung, Surface-Entwicklung sowie Surface-Produktion. In allen drei Abteilungen wurden im Kalenderjahr 2014 schon Mitarbeiter entlassen.

Im Oktober hatte bereits die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, Microsoft werde 3000 Mitarbeiter in China entlassen. Dies sei der chinesische Anteil an einer Reduktion der weltweiten Belegschaft um etwa 18.000.

Im Juli hatte Microsoft mitgeteilt, dass bis Mitte 2015 stufenweise weltweit 18.000 Arbeitsplätze wegfallen. Es ist die größte Entlassungswelle in der fast vierzigjährigen Firmengeschichte. Der Großteil der Streichungen betrifft die Mitarbeiter, die nach der Übernahme von Nokia zu Microsoft wechselten. 12.500 Angestellte der finnischen Handysparte sollen gehen. Microsoft-CEO Satya Nadella erklärte seinerzeit, dass der Jobabbau unabdingbar für die Umstrukturierungen des Konzerns sei und zum Großteil in den nächsten sechs Monaten erfolge (also von Juli 2014 bis Januar 2015).

[mit Material von Liu Jiayi, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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