Bericht: Apple plant weiteren Anleihenverkauf

Apple plant offenbar einen weiteren Anleihenverkauf, den Dritten in der Geschichte des Unternehmens. Wie das Wall Street Journal berichtet, hat sich der iPhone-Hersteller dafür die Unterstützung der Deutschen Bank und Goldman Sachs gesichert. Ein Teil der Anleihen soll demnach auch in Europa in Euro angeboten werden. Es wäre das erste Mal, dass Apple-Anleihen in einer anderen Währung als Dollar erhältlich sind.

Die Quellen des WSJ machten jedoch keine Angaben zur Höhe des Erlöses, den Apple anstrebt. Im Mai 2013 hatte das Unternehmen erstmals Unternehmensanleihen ausgegeben, und zwar im Wert von 17 Milliarden Dollar. Ein weiterer Anleihenverkauf im April 2014 bescherte Apple weitere 12 Milliarden Dollar.

Üblicherweise bieten Firmen Anleihen an, um sich kurzfristig Barmittel zu einem festen Zinssatz zu verschaffen. Da Apple als ein sehr solides Unternehmen angesehen wird, hatten einige Anleihen lediglich eine Laufzeit von drei Jahren. Die im April ausgegeben Anleihen brachten beispielsweise bei einer Laufzeit von drei Jahren einen Zinssatz von einem Prozent und bei zehn Jahren 3,45 Prozent.

Wofür Apple das Geld aus einem weiteren Anleihenverkauf verwenden will, ist nicht bekannt. Zuletzt hatte es den Erlös in sein Aktienrückkaufprogramm gesteckt. Da ein großer Teil von Apples Barvermögen im Ausland geparkt ist, ist es für Apple tatsächlich von Vorteil sich dafür frisches Geld zu beschaffen. Bei der Rückholung von im Ausland erzielten Gewinnen fallen in den Vereinigten Staaten hohe Steuern an, die Apple vermeiden will.

Im Oktober hatte der Investor Carl Icahn erneut eine Ausweitung von Apples Aktienrückkauf gefordert. Seiner Ansicht nach ist die Apple-Aktie mit einem Kurs von zuletzt bis zu 110 Dollar unterbewertet. Er hält stattdessen einen Kurs von 203 Dollar für gerechtfertigt. Um kurzfristig möglichst viele eigene Aktien kaufen zu können, rät er Apple zu einer sogenannten Tender Offer. Dabei würde Apple seinen Anlegern ein Angebot zum Kauf ihrer Anteilsscheine unterbreiten, das einen Aufschlag auf den aktuellen Tageskurs beinhaltet. Apple selbst will bis 2015 insgesamt 130 Milliarden Dollar durch Aktienrückkäufe und Dividenden an seine Anleger ausschütten.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago