Sharp meldet 50 Prozent mehr Nachfrage nach Smartphone-Displays

Sharp hat in den vergangenen sechs Monaten 50 Prozent mehr Bestellungen von Smartphone-Bildschirmen kleiner und mittlerer Größe verzeichnet als erwartet. Gegenüber Reuters teilte es mit, die erhöhte Nachfrage komme vor allem aus China. Wichtigster Käufer sei der mittlerweile drittgrößte Smartphone-Hersteller der Welt, Xiaomi.

Insgesamt habe Sharp Bestellungen von 15 neuen Kunden erhalten, heißt es. Die Displays seien für 25 Modelle bestimmt, die ab dem ersten Kalenderquartal 2015 in China verkauft würden. Sharp prognostiziert nun 2 Milliarden Dollar Umsatz mit Displays für den Zwölfmonatszeitraum bis März 2015.

Sharp ist überdies ein Zulieferer von Apple. Offenbar gelingt es ihm besser als Konkurrenten wie LG Display und Samsung, chinesische Hersteller als Kunden zu gewinnen. Als Weltmarktführer für Smartphone-Bildschirme gilt aber weiter Japan Display, an dem Hitachi, Sony und Toshiba beteiligt sind. Von ihm kommt die Mehrzahl der iPhone-Displays. Mitte Oktober hatte er seine Prognose revidiert (PDF) und für das Geschäftsjahr bis Ende März statt des zuvor vorhergesagten leichten Gewinns Millionenverluste in Aussicht gestellt. Seine nächste Quartalsmeldung folgt am 13. November.

Xiaomi hat für 2013 einen um 84 Prozent gestiegenen Gewinn verbucht, wie aus einem vom Wall Street Journal eingesehenen Dokument hervorgeht. 2014 erwartet Chinas größter Smartphoneanbieter einen weiteren Gewinnzuwachs um 75 Prozent. Xiaomi will international expandieren und strebt angeblich eine neue Finanzierungsrunde mit einer Bewertung von 40 Milliarden Dollar an.

Das immer wieder von Kopiervorwürfen getroffene Unternehmen hatte im August Samsung als größten Smartphoneanbieter in China abgelöst. Es steigerte seinen Marktanteil um 9 Punkte auf 14 Prozent. Allein im zweiten Quartal lieferte es 15 Millionen Smartphones aus. Samsungs Anteil hingegen brach um 6,3 Punkte auf 12 Prozent ein.

Aquos-Smartphone-Display (Bild: Sharp)

Sharps Beziehung zum Kunden Apple hingegen war zuletzt nicht ungetrübt. Im Juli hieß es, die beiden Firmen stritten über die Produktionsanlagen in Sharps Fabrik Kameyama 1. Diese gehören offenbar Apple und nicht dem japanischen Unternehmen. Sharp wollte sie für umgerechnet 217 Millionen Euro zurückkaufen. Apple verknüpfte damit angeblich die Bedingung, keine Displays mehr an Samsung zu liefern.

Zudem soll während der Produktion des iPad Mini 2 ein Burn-in-Problem von Sharp-Displays aufgetreten sein. Das Einbrennen fiel Apples Qualitätssicherung auf, war aber mit bloßem Auge nicht erkennbar.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie das iPhone? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

15 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

19 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

20 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

20 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

21 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

23 Stunden ago