LG wird noch in dieser Woche mit der Verteilung von Android 5.0 Lollipop für sein Flaggschiff-Smartphone G3 beginnen. Wie das Unternehmen mitteilt, werden als erstes Nutzer in Polen die jüngste Version von Googles Mobilbetriebssystem aufspielen können. Andere Schlüsselmärkte sollen „in naher Zukunft“ folgen. Einen Upgrade-Zeitplan für andere Geräte wie das G2 will der Hersteller zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
Damit ist LG neben Google voraussichtlich der erste Smartphone-Hersteller, der sein Flaggschiff auf Lollipop aktualisiert. Zwar hat Motorola das Update auf Android 5.0 Lollipop schon für erste Besitzer des Moto X (2014) freigegeben, dabei handelt es sich aber noch nicht um ein reguläres Update, sondern um einen Testlauf für angemeldete Besitzer der nur in den USA erhältlichen Pure Edition. Google wird voraussichtlich mit der Aktualisierung seiner Nexus-Geräte am Mittwoch beginnen, nachdem ein WLAN-Bug die Auslieferung zunächst verzögerte.
Samsung hat ein Android-5.0-Update bisher für das Galaxy Note 4 bestätigt, allerdings ohne einen genauen Termin zu nennen. Die auf Samsungs Mobilgeräte spezialisierte und in der Regel gut informierte Webseite SamMobile will nun von Insidern erfahren haben, dass noch im Dezember das Galaxy S5 auf die neueste Betriebssystemversion aktualisiert wird. Außer für das Galaxy S5 und Galaxy Note 4 wird Samsung wahrscheinlich für die meisten Produkte aus dem Jahr 2014 ein Update bereitstellen, möglicherweise auch für die Vorjahresmodelle Galaxy S4 und Galaxy Note 3.
HTC kündigte die Auslieferung von Android 5.0 Lollipop für das One (M8) sowie den Vorgänger One (M7) „innerhalb von 90 Tagen nach Erhalt der finalen Software von Google“ an. Damit dürften die Updates noch vor Februar 2015 erscheinen. „Kurz danach“ sollen andere Modelle der One-Reihe sowie weitere ausgewählte Geräte ein Update erhalten.
Motorola will das reguläre Update auf Lollipop bis Jahresende für das Moto X und das Moto G der ersten sowie zweiten Generation veröffentlichen. Geplant ist außerdem ein Update für das Moto E. Sony kündigte eine Aktualisierung auf Android 5.0 für die gesamte Xperia-Z-Serie an, einschließlich Xperia Z, Xperia ZL, Xperia ZR, Xperia Tablet Z, Xperia Z1, Xperia Z Ultra, Xperia Z1 Compact, Xperia Z2, Xperia Z2 Tablet, Xperia Z3, Xperia Z3v, Xperia Z3 Compact sowie Xperia Z3 Tablet Compact. Den Anfang sollen die Reihen Xperia Z3 sowie Xperia Z2 machen.
Seit vergangener Woche stehen auch die ersten Factory-Images von Android 5.0 Lollipop zur Verfügung. Damit können Nutzer unabhängig von der Verfügbarkeit eines Over-the-Air-Updates Nexus-Geräte mit der neuesten Android-Version aktualisieren. Allerdings beschränkt sich das Angebot derzeit nur auf die Geräte Nexus 9 WiFi und Nexus Player, die sowieso mit Android 5.0 ausgeliefert werden.
Mit dem am 15. Oktober vorgestellten Android 5.0 Lollipop führt Google die neue Benutzeroberfläche „Material Design“ ein, die künftig auch für Webanwendungen genutzt werden soll. Sie bietet unter anderem die Möglichkeit, durch Schatten einzelne Elemente optisch hervorzuheben und deren Größe dynamisch anzupassen. Neu sind auch größere weiße Flächen zwischen Elementen sowie zusätzliche Animationen, etwa beim Wechsel zwischen Anzeigen oder Touch-Feedback. Zu den weiteren Neuerungen von Lollipop zählen ein Energiesparmodus, ein verbesserter Sperrbildschirm, ein „Bitte nicht stören“-Modus, Pop-up-Benachrichtigungen außerhalb der Statusleiste, ein Diebstahlschutz sowie die Laufzeitumgebung Android Runtime (ART), die standardmäßig die aktuelle Dalvik-Software ersetzt. Zusätzlich bringt die OS-Version neue Sicherheitsfunktionen mit. Mit einem Smart Lock genannten Feature können Nutzer ihr Gerät auch per Bluetooth und NFC entsperren. Außerdem weitet Google die als Security Enhanced Linux (SELinux) bezeichnete Sandbox für Anwendungen auf den Kern des Mobilbetriebssystems aus.
Android 4.4 Kitkat enthält eine neue, aber noch experimentelle Laufzeitumgebung. Die als Alternative zu Dalvik mit Android Runtime (ART) bezeichnete Lösung soll den Start und die Ausführungsgeschwindigkeit von Programmen und Diensten erheblich beschleunigen. Erste Benchmarks zeigen einen Leistungsgewinn von bis zu 100 Prozent. Es gibt aber auch Nachteile.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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