Nachdem Google vergangene Woche den vollständigen Quelltext von Android 5.0 Lollipop veröffentlicht hat, haben Entwickler sogenannter Custom-ROMs wie CyanogenMod, OmniROM oder Paranoid Android damit begonnen, ebenfalls Updates auf Basis der jüngsten Version des Mobilbetriebssystems zu erstellen. Das geht aus Code-Review-Seiten der Projekte und Einträgen im XDA Developers Forum hervor. Beispielsweise arbeitet CyanogenMod aktuell an Custom-ROM-Versionen für das Nexus 5 und einige Sony-Geräte.
Sony hatte den Entwicklern bereits eine Starthilfe gegeben, indem es nach dem AOSP-Release (Android Open Source Project) von Android 5.0 Binaries veröffentlicht hatte, auf deren Grundlage sich die Custom-ROMs erstellen lassen. Zudem stellte es Gerätekonfigurationen für seine Smartphones Xperia Z1, Z2 und Z3 bereit.
Den OmniROM-Entwicklern ist es nach eigenen Angaben über das Wochenende gelungen, Android 5.0 auf dem Google-Tablet Nexus 7 von 2013 zu booten. Bis zur Veröffentlichung eines fertigen Builds liege aber noch „viel harte Arbeit“ vor ihnen.
Auch wenn es also noch einige Zeit dauern dürfte, bis stabile Versionen der Custom ROMs für verschiedene Endgeräte verfügbar werden, helfen sie letztlich dabei, Lollipop zeitnah auf ältere Geräte zu bringen. Denn die Hersteller konzentrieren sich meist darauf, zunächst ihre aktuellen Modelle zu aktualisieren, wie LG bei seinem Smartphone-Flaggschiff G3.
Im Fall von Android 4.4 KitKat unterstützt CyanogenMod mit seinen stabilen M-Builds rund 50 Geräte. Darunter sind auch Modelle, für die vom Hersteller selbst keine Updates mehr ausgeliefert werden. Mit Lollipop wird CyanogenMod von seinem aktuellen CM11-Zweig auf CM 12 umsteigen.
Die M-Builds des CyanogenMod-Projekts bringen monatlich aktualisierte Funktionen und Sicherheitsupdates. Sie umfassen außer einem eigenen Startbilschirm und Launcher auch Privatsphärentools, die beispielsweise Alarm schlagen, wenn eine Anwendung auf private Daten zugreifen will. Zusätzlich sind Sicherheitsfunktionen und andere Features aus dem Android Open Source Project enthalten, die es nicht mehr in das offizielle KitKat-Release von Google geschafft haben, darunter die neuen Heads-up-Benachrichtigungen, die nun erst offiziell mit Lollipop eingeführt werden.
Mit dem am 15. Oktober vorgestellten Android 5.0 hält zudem die neue Benutzeroberfläche „Material Design“ Einzug, die künftig auch für Webanwendungen genutzt werden soll. Sie bietet unter anderem die Möglichkeit, durch Schatten einzelne Elemente optisch hervorzuheben und deren Größe dynamisch anzupassen. Neu sind auch größere weiße Flächen zwischen Elementen sowie zusätzliche Animationen, etwa beim Wechsel zwischen Anzeigen oder Touch-Feedback. Zu den weiteren Neuerungen von Lollipop zählen ein Energiesparmodus, ein verbesserter Sperrbildschirm, ein „Bitte nicht stören“-Modus, ein Diebstahlschutz sowie die Laufzeitumgebung Android Runtime (ART), die standardmäßig die aktuelle Dalvik-Software ersetzt. Zusätzlich bringt die OS-Version neue Sicherheitsfunktionen mit. Mit einem Smart Lock genannten Feature können Nutzer ihr Gerät auch per Bluetooth und NFC entsperren. Außerdem weitet Google die als Security Enhanced Linux (SELinux) bezeichnete Sandbox für Anwendungen auf den Kern des Mobilbetriebssystems aus.
Mancher Nutzer hatte gehofft, dass CyanogenMod schon nach der Veröffentlichung der Preview von Android L im Juli mit der Entwicklung darauf basierender CM12-Builds beginnen werde. Doch das CyanogenMod-Team erteilte dem schnell eine Absage und begründete dies damit, dass Android L noch zu unfertig sei. Weil Google noch einige Änderungen vornehmen könnte, sei eine Entwicklung vor dem finalen Release Zeitverschwendung. Allerdings nutzte das Team die Zeit bis dahin, um die Funktionen der neuen Betriebssystemversion eingehend zu analysieren und in Teilen in seine CM11-Builds zu integrieren.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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