Verbreitungsgrad von iOS 8 liegt mittlerweile bei 56 Prozent

Apple-Nutzer scheinen es weiterhin nicht eilig zu haben, ihre Geräte auf iOS 8 zu aktualisieren. Das am 17. September veröffentlichte Mobilbetriebssystem kommt bisher auf 56 Prozent aller iDevices zum Einsatz. Das besagt Apples jüngste Statistik, die alle iPhones, iPads und iPods Touch berücksichtigt, die am 10. November mindestens einmal auf den App Store zugegriffen haben.

Damit hat sich die Verbreitung der neuesten iOS-Version gegenüber dem 27. Oktober nur geringfügig erhöht. Damals wies Apple einen Anteil von 52 Prozent für iOS 8 aus. Der Anteil von iOS 7 ist seitdem von 43 auf 40 Prozent gesunken. Der Verbreitungsgrad früherer Versionen stagniert bei 5 Prozent.

Allerdings erfasst die Apple-Statistik keine auf iOS 8 aktualisierten Geräte, die sich bisher noch nicht mit dem App Store verbunden haben. Die offiziellen Zahlen zur aktuellen iOS-Verbreitung entsprechen tendenziell jedoch den Ergebnissen unabhängiger Messungen. So stellte Mixpanel schon 24 Stunden nach Veröffentlichung von iOS 8 fest, dass Anwender beim Umstieg auf das neue Betriebssystem offenbar zurückhaltender sind als bei iOS 7. Tapjoy und Chitika kamen zu ähnlichen Ergebnissen.

Acht Wochen nach der Veröffentlichung meldete Mixpanel einen Verbreitungsgrad von 57,5 Prozent für iOS 8 (Stand 12. November 2014). Der Vorgänger iOS 7 lief zum gleichen Zeitpunkt nach dem Launch (13. November 2013) schon auf 77,1 Prozent aller iDevices.

Ein möglicher Grund für den vergleichsweise schnelleren Umstieg der Nutzer auf iOS 7 ist, dass Apple damit ein grundlegend überarbeitetes Design vorstellte. Auch andere Neuerungen wie iTunes Radio, die Mitteilungszentrale und automatische App-Updates waren damals offenbar für viele Anwender ein großer Anreiz, iOS 6 schnell hinter sich zu lassen. iOS 8 bietet zwar auch viele Verbesserungen, aber eben keine herausragende einzelne Neuerung wie ein vollständig neues Design. Apple Pay beispielsweise lässt sich zunächst nur mit iPhone 6 und iPhone 6 Plus in den USA nutzen.

Die Zurückhaltung beim Umstieg auf iOS 8 hängt teilweise sicherlich auch mit den anfänglichen Problemen wie WLAN- und Bluetooth-Verbindungsabbrüchen oder der unbeabsichtigten Löschung von iCloud-Dokumenten zusammen. Die meisten hat Apple mit iOS 8.1 aber inzwischen behoben. Ein weiterer Hemmschuh dürfte allein die Größe des Over-the-Air-Updates sein, das mehrere Gigabyte freien Speicherplatz benötigt. Je nach Hardware verlangt das OTA-Update zwischen 4,7 (iPhone) und 6,9 GByte (iPad), was vor allem auf Geräten mit 16 GByte Speicher die Löschung zahlreicher Anwendungen und Daten nötig macht. Umgehen lässt sich dieses Problem jedoch, wenn man die Aktualisierung via iTunes am PC oder Mac durchführt, was jedoch nur noch die wenigsten Nutzer machen.

Auch wenn ein Vebreitungsgrad von 56 Prozent acht Wochen nach Einführung einer neuen Betriebssystemversion für Apple relativ gering ist, stellt er im Vergleich zu Android einen exzellenten Wert da. Das im Oktober 2013 vorgestellte Android 4.4 KitKat kommt über ein Jahr später erst auf knapp einem Drittel aller Android-Geräte zum Einsatz (30,2 Prozent zum 3. November).

Hauptgrund dafür ist wahrscheinlich der im Vergleich zu Apples iOS deutlich komplexere Update-Prozess. Denn im Fall von iOS kontrolliert Apple sowohl die Hardware als auch die Software und damit den gesamten Update-Prozess von Anfang bis Ende. Bei Android stellt Google hingegen nur die Updates für sein Betriebssystem bereit. Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter müssen jede neue Version zunächst testen und für ihre Geräte zulassen, außerdem haben sie alle ihre eigenen Zeitpläne und Fristen. Außerdem hat Apple lediglich zwei ähnliche iOS-Produkte im Angebot – das iPhone und das iPad (drei, wenn man den iPod Touch noch dazuzählen will). Der Android-Markt umfasst hingegen unzählige Smartphones und Tablets von vielen verschiedenen Herstellern. Immerhin werden Sicherheitsupdates seit Sommer über die Google Play Dienste ausgeliefert und erreichen damit alle sechs Wochen nahezu alle Android-Telefone.

[mit Material von Adrian Kingsley-Hughes, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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