Microsoft führt Inbox-Aufräumdienst Clutter ein

Microsoft führt mit Clutter ein neues Feature für Office 365 ein, das „die Zukunft der E-Mail“ bringen soll. Ähnlich wie Google Inbox ist die Idee dahinter, E-Mail-Kommunikation durch eine intelligente Sortierung zu erleichtern. Clutter wurde schon im April vorgestellt und wird jetzt schrittweise für Unternehmenskunden ausgerollt.

Während Googles Gmail-Alternative Inbox Nachrichten gruppiert, wichtige Inhalte hervorhebt und Informationen wie Flugdaten automatisch aktualisiert, sorgt sich Clutter (wörtlich „Durcheinander“ oder auch „Gerümpel“) vor allem darum, das Unwesentliche in den Hintergrund zu drängen. Die Funktion will dem Nutzer auf diese Weise helfen, sich auf die wichtigsten eingehenden Nachrichten zu konzentrieren. Da sie in Outlook Web App (OWA) integriert ist, ist der Aufräumdienst mit jedem Betriebssystem und Browser zu nutzen.

Clutter reagiert auf das Verhalten des Anwenders und merkt sich beispielsweise, inwieweit er bestimmte E-Mails von bestimmten Absendern liest – oder sie mit schöner Regelmäßigkeit ignoriert. Was offenbar nicht relevant ist, wird zwar nicht gelöscht, aber in das Verzeichnis „Unwichtige Elemente“ unterhalb verschoben. Dieser minimierte Ordner kann bei Bedarf vergrößert werden.

Clutter ist standardmäßig nicht aktiviert und kann auch jederzeit wieder deaktiviert werden. Der Dienst ergänzt das schon lange mögliche regelbasierte Verschieben von E-Mails in bestimmte Outlook-Ordner. Er setzt Maschinenlernen ein, um die Inbox zu entrümpeln und Ablenkungen aus dem Weg zu schaffen. Grundlage dafür ist der selbstlernende Algorithmus Office Graph. Seine Aufgabe ist es, die Beziehungen zwischen Personen und ihren Inhalten über alle Office-365-Dienste hinweg zu ermitteln, zu gewichten und diese Informationen für verschiedene Services nutzbar zu machen. Microsoft ist auf diese Weise bestrebt, „persönliche Assistenten für den Wissensarbeiter“ bereitzustellen.

Microsoft macht in einem Blogeintrag darauf aufmerksam, dass sich die Aktivierung des Aufräumdienstes nicht immer sofort auswirkt. Er versuche zunächst zu lernen und beobachte den Arbeitsstil des Nutzers. Am einfachsten lasse sich Clutter daher trainieren, indem man wie gewohnt seine Arbeit erledigt. Ungeduldige können die Lernphase aber auch abkürzen: „Sie können Clutters Lernen beschleunigen, indem Sie Nachrichten in den Clutter-Ordner verschieben, um bei seinem Training zu helfen. Je mehr Sie verschieben, desto schneller lernt es.“ Umgekehrt hilft auch, fälschlich aussortierte Nachrichten aus dem Clutter-Ordner zurück in die Inbox zu befördern. In OWA erlauben Rechtsklick-Optionen, Objekte als „Clutter“ oder „nicht Clutter“ zu markieren.

Das neue Feature wird zuerst sukzessive in der englischen Sprachversion freigeschaltet. Andere Sprachversionen sollen folgen, sobald die Lokalisierung abgeschlossen ist.

[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]

ZDNet.de Redaktion

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