Google hat Betriebssystemabbilder (Factory Images) der aktuellen Android-Version 5.0 Lollipop für die Geräte Nexus 5, Nexus 7 Wifi (2012 und 2013) und Nexus 10 veröffentlicht. Für das Nexus 4 und die UMTS- respektive LTE-Variante des Nexus 7 sind hingegen noch keine Factory Images verfügbar.
Mit den Betriebssystemabbildern lassen sich die Nexus-Geräte manuell auf die jüngste Android-Version aktualisieren, wobei allerdings vorhandene Daten komplett gelöscht werden. Das Gerät befindet sich nach der Aktualisierung mit den Factory Images im Auslieferungszustand. Anwender, die eine Aktualisierung auf Android 5.0 Lollipop unter Beibehaltung vorhandener Daten und Einstellungen wünschen, sind auf das reguläre OTA-Update angewiesen. Dieses soll noch diese Woche starten. Fraglich ist aber, wann es hierzulande zur Verfügung stehen wird.
Für die Installation eines Factory Image müssen die Komponenten adb und fastboot aus dem Android-SDK installiert sowie der USB-Debug-Modus auf dem Gerät aktiviert werden. Für den Zugriff auf das Smartphone oder Tablet ist unter Windows zudem die Installation des USB-ADB-Treibers nötig. Im Test mit dem Factory Image für das Nexus 7 (2012) zeigt sich, dass Google Now Launcher (GNL), den Google zusammen mit dem Nexus 5 als Bedienoberfläche vorgestellt hatte und Google Now als Home Screen integriert, nicht enthalten ist. Allerdings lässt sich diese Komponente aus dem Google Play Store einfach nachinstallieren.
Zahlreiche Hersteller haben Lollipop-Updates für ihre Geräte noch für dieses Jahr angekündigt. Für das LG G3 kursiert bereits eine Firmware-Datei, die man manuell auf das Smartphone ausfspielen kann. Dabei bleiben, anders als beim manuellen Update der Nexus-Geräte, Einstellungen und Daten erhalten. Mit der Auslieferung des OTA-Updates will der Hersteller noch diese Woche beginnen. Motorola bedient das Moto G (2014) in den USA ebenfalls schon mit einem Lollipop-Update.
Android 5.0 Lollipop wurde Mitte Oktober offiziell vorgestellt. Es bietet eine mit Material Design bezeichnete komplett neuentwickelte Oberfläche. „Oberflächen und Schatten bilden eine physikalische Struktur, die erklärt, was berührt und was verschoben werden kann. Inhalte stehen im Mittelpunkt und nutzen Prinzipien des modernen Print-Designs“, schrieb dazu Designer Nicholas Jitkoff im Google Developers Blog. Entwickler können eigene Farbthemen für ihre Apps erstellen. Zudem bietet Material Design die Möglichkeit, durch Schatten einzelne Elemente der Oberfläche räumlich hervorzuheben. Neu sind auch Elemente, deren Größe dynamisch angepasst wird, größere weiße Flächen zwischen den Elementen und zusätzliche Animationen, beispielsweise beim Wechseln zwischen Anzeigen oder als Touch-Feedback. Weitere Details zeigt Google in einem Video.
Android 4.4 Kitkat enthält eine neue, aber noch experimentelle Laufzeitumgebung. Die als Alternative zu Dalvik mit Android Runtime (ART) bezeichnete Lösung soll den Start und die Ausführungsgeschwindigkeit von Programmen und Diensten erheblich beschleunigen. Erste Benchmarks zeigen einen Leistungsgewinn von bis zu 100 Prozent. Es gibt aber auch Nachteile.
Außer der neuen Oberfläche bringt Android 5.0 Lollipop noch weitere neue Funktionen. Dazu gehört ein Energiesparmodus, der sich an Nutzer richtet, die über einen längeren Zeitraum nicht in Reichweite eines Ladegeräts sein werden. Der Sperrbildschirm soll künftig mehr Informationen über verpasste Nachrichten oder anstehenden Termine enthalten. Zudem führt Google einen „Bitte nicht stören“-Modus ein und stellt Entwickler neue Tools zur Verfügung, mit denen sie den Stromverbrauch ihrer Anwendungen senken können. „Sie können mit Android 5.0 Lollipop eine deutlich höhere Akkulaufzeit erwarten“, sagt Dave Burke, Director of Engineering für Android.
Neu ist beispielsweise auch die Anzeige von Benachrichtigungen außerhalb der Statusleiste. Sie werden samt Interaktionsmöglichkeiten in einem Pop-up-Fenster angezeigt, das die gerade geöffnete Anwendung überlagert. Dies erlaubt beispielsweise einen einfachen Zugriff auf Benachrichtigungen, wenn gerade eine Vollbild-App wie ein Spiel geöffnet ist. Per Fingerwisch lassen sie sich auch ignorieren. Zudem können Nutzer Apps bestimmen, von denen Heads-up-Benachrichtigungen angezeigt werden sollen.
Darüber hinaus wird die neue Laufzeitumgebung Android Runtime die aktuelle Dalvik-Software ersetzen. Dadurch wird sich die Leistung von Apps nahezu verdoppeln. Ein erster Prototyp von ART ist bereits in Android 4.4 KitKat enthalten – ab Werk ist er aber nicht aktiviert. Anfänglich verursachte er noch Kompatibilitätsprobleme, die jetzt aber behoben sein sollen. Des Weiteren funktioniert ART auch mit 64-Bit-Chips. Die Laufzeitumgebung unterstützt aber nicht nur die 64-Bit-ARMv8-Architektur, sondern auch die 64-Bit-Architektur von Intel und AMD und sogar MIPS64 des Chipentwicklers MIPS.
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