Amazon Web Services hat auf seiner Veranstaltung „re:Invent“ in Las Vegas einen neuen Dienst für Container vorgestellt. Der EC2 Container Service, den CTO Werner Vogels ankündigte, unterstützt nicht nur das beliebte Docker-Format, sondern lässt sich vor allem beliebig skalieren. So können Container zeitzonenübergreifend und auch nach einem festen Zeitplan eingesetzt werden.
Das Angebot von AWS ist kostenlos, der Kunde zahlt aber natürlich regulär für seine EC2-Instanzen, in denen er Container einsetzt. Amazon verspricht eine native, leicht einsetzbare Technik. Sie integriere sich mit Docker Hub und ermögliche Cluster-Management.
Das Unternehmen reagiert damit auf das zunehmende Interesse an Containern bei Entwicklern und Firmen. Die Technik sorgt für einheitliche Entwicklung und einfache Bereitstellung. Das quelloffene Docker gilt dabei zusätzlich als geeignet für die Verwaltung verteilter Applikationen und wird bisweilen als Alternative zu VMwares Virtualisierungstechnik gesehen. Allerdings gehört auch VMware zu den Unterstützern von Docker, ebenso wie Google oder Microsoft.
AWS demonstrierte in Las Vegas sein Docker-Engagement, indem es dessen CEO Ben Golub als Sprecher präsentierte. Golub sagte: „Die Docker-Technologie stellt ein riesiges Ökosystem dar.“ Sie ermögliche Content Creation, also das Erstellen von Inhalten, denn schließlich seien auch Entwickler Schöpfer von Inhalten. Die Rolle von Apps habe sich gewandelt, sie seien nun iterativ angelegt: Entwickler müssten nicht mehr erst Basisarbeiten etwa für die Infrastruktur leisten, um eine neue Anwendung zu schreiben.
Microsoft hatte im Oktober für die Mitte 2015 erwartete nächste Version von Windows Server „neue Container-Technologien“ angekündigt, zu denen Docker zählt. Anwender werden damit Container-Anwendungen erstellen können, die On-Premise auf Windows Server oder gehostet auf Windows Server Next in einer virtuellen Maschine in Microsofts Azure-Cloud laufen.
Letzte Woche hat dann Google hat auf der Veranstaltung Cloud Platform Live eine Container Engine eingeführt – eine Option, um Docker-Container in Virtuellen Maschinen auszuführen und miteinander zu verbinden. Sie basiert auf dem quelloffenen Projekt Kubernetes und läuft in Google Compute Engine VMs. Als Managed Service erleichtert sie das Verschieben von Anwendungen zwischen für die Entwicklung genutzten Rechnern, Systemen im eigenen Rechenzentrum und Servern eines Public-Cloud-Anbieters.
In Las Vegas hatte Amazon am Vortag schon die relationale Cloud-Datenbank Aurora eingeführt. Sie ist zu MySQL kompatibel, aber laut Amazon zehnmal schneller. AWS könnte damit Firmen wie Oracle, IBM und Microsoft angreifen. Auf seiner Konferenz präsentierte sich das Unternehmen nunmehr als „kompletter Stack“ statt nur Infrastruktur-Anbieter.
[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]
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