Analyst: iPad Pro mit 12,9-Zoll-Display kommt später

Der KGI-Security-Analyst Ming-Chi Kuo geht davon aus, dass sich Produktion und Markteinführung des als iPad Pro erwarteten größeren Apple-Tablets verschieben. Kuo hatte wiederholt Änderungen in Apples Produktplanung überwiegend zutreffend vorhergesagt und gilt daher als gut informiert. Nach bisherigen Berichten sollte das Tablet mit einer Displaydiagonale von 12,9 Zoll im ersten Quartal 2015 kommen.

Laut Kuo wird Apple im iPad Pro ein hochauflösendes IGZO-Display (auch einfach als „oxide panel“ bezeichnet) einsetzen und verspricht sich davon „hohe Auflösung, schnelle Reaktionszeiten sowie hohe Farbsättigung“. Die Technologie ist nach den Komponenten Indium, Gallium sowie Zinkoxid benannt und war immer wieder für iPads und iPhones im Gespräch. Sie scheiterte aber bislang offenbar aus technischen Gründen und scheint jetzt ausgereift genug für die Massenproduktion zu sein. In einer Investorenmitteilung führt der Analyst jedoch aus, dass Produktion und Montage der IGZO-Bildschirme noch eine zusätzliche Anlaufzeit benötigen. Er erwartet daher, dass das iPad Pro frühestens im zweiten Quartal 2015 in die Serienproduktion geht.

Auch wenn es schon zahlreiche Gerüchte über ein iPad Pro gibt, hat Apple ein derartiges Produkt bisher nicht einmal angedeutet. Wenn es kommt, verfügt es wahrscheinlich über den mit dem iPad Air 2 eingeführten A8X-Prozessor, dessen von Apple angepasste GPU durch eine unerwartet hohe Grafikleistung auffällt. Apple könnte hier schon Reserven für die Ansteuerung eines höher auflösenden Displays und neue Einsatzbereiche geschaffen haben. Hartnäckig halten sich zudem Gerüchte, dass Apple das größere Tablet mit einem aktualisierten Betriebssystem ausreizen will, das Multitasking mit einem geteilten Bildschirm ermöglicht.

Nicht zuletzt könnte ein vielseitiges und leistungsfähiges iPad Pro Apple helfen, die geschrumpften Tablet-Verkäufe wieder anzukurbeln. Zwar konnte der iPhone-Hersteller für das vierte Fiskalquartal Rekordumsatz und-gewinn melden, aber seine Tablets trugen nur eingeschränkt dazu bei. Tatsächlich schrumpften die iPad-Verkäufe um 13 Prozent auf 12,3 Millionen Einheiten, während die Einnahmen der Tablet-Sparte um 14 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar zurückgingen. Hoffnungen darf sich Apple zumindest darauf machen, dass der Deal mit IBM hilft, die iPad-Flaute zu beenden.

Analyst Kuo sagt jedoch gleichzeitig voraus, dass auch das neue iPad Air 2 noch keine entscheidende Wende bringt, sondern warnt sogar vor einem weiteren scharfen Rückgang im kommenden Quartal. „Wir glauben, dass es das leichtere und dünnere iPad Air 2 schwer haben wird, im ersten Quartal 2015 die Verkäufe zu steigern“, schreibt er und verweist auf strukturelle Probleme durch Marktsättigung sowie das Fehlen neuer Anwendungen. „Wir glauben nicht, dass diese Herausforderungen leicht zu überwinden sind durch verbesserte Spezifikationen, neue Formfaktoren oder niedrigere Preise.“

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ZDNet.de Redaktion

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