Eine in Großbritannien geplante Steuererleichterung für Familien wird von fast 10 Prozent der Zielgruppe nicht ohne Weiteres in Anspruch genommen werden können, da eine Registrierung via Internet erforderlich sein wird. Das ist durch ein aus dem Finanzministerium durchgesickertes internes Schreiben bekannt und von der Zeitung Independent on Sunday publiziert worden.
Der Brief von Sekretärin Priti Patel richtet an Parlamentsmitglieder. Sie konstatiert darin, dass das Ministerium keine genaue Zahl habe, aber wohl 200.000 Familien oder 9 Prozent die Vorteile des Programms nicht nutzen können werden. Man plane daher „digitale Hilfsoptionen“. „So werden sich alle Eltern für den Förderplan registrieren, ihre Daten bestätigen und ihr Konto digital verwalten können“, schreibt Patel.
Die Childcare Payments Bill wird heute im britischen Parlament diskutiert. Oppositionspolitikerin Catherine McKinnell nannte die Situation gegenüber der Zeitung „empörend“. Die Labour-Partei hat einen Gegenentwurf einer Familienbeihilfe konzipiert. Es wird auch erwartet, dass das Thema bei den Unterhauswahlen 2015 eine große Rolle spielen wird.
Im April hatte das Cabinet Office eine ambitionierte digitale Inklusionsstrategie vorgestellt, die innerhalb von zwei Jahren die Zahl der Bürger ohne Internet um 25 Prozent reduzieren soll – und in den darauffolgenden zwei Jahren noch einmal. Zwar könnten etwas unter 10 Prozent aller Erwachsenen in Großbritannien wohl nie das Internet nutzen, etwa wegen einer Behinderung oder weil sie Analphabeten sind, Ziel sei es aber, bis 2020 jeden zu vernetzen, der die körperlichen und geistigen Voraussetzungen mitbringe.
Die Strategie zitierte Zahlen der BBC, der zufolge aktuell noch 21 Prozent aller Briten das Internet noch nicht bedienen können. Auch sind 30 Prozent der kleinen Firmen nicht online vertreten. Nimmt man Wohlfahrtseinrichtungen hinzu, sind es bis zu 50 Prozent. Die Nationale Statistikbehörde hatte zudem im Mai Zahlen vorgelegt, denen zufolge 6,4 Millionen Briten noch nie im Internet waren – etwa 13 Prozent der Bevölkerung.
[mit Material von Matthew Broersma, TechWeekEurope.co.uk]
Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit der europäischen Technologie-Geschichte aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Ausgeklügelte Phishing-Kampagne verwendet eine weiterentwickelte Version der Rhadamanthys-Stealer-Malware.
Die EU-Kommission kritisiert die Verknüpfung von Facebook und dem hauseigenen Online-Kleinanzeigendienst. Sie sieht darin einen…
Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…
Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.
In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…
Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.