Adobe verstärkt Geodaten-Nutzung in Marketing Cloud

Adobe hat seine Marketing Cloud um stärkere Personalisierung und Verwendung von Geodaten ergänzt (PDF). Unter anderem lässt sich Apples iBeacon nun nutzen, um Nachrichten in Apps zu generieren.

Adobe hatte Support für Apples Innenraumortung iBeacon schon im März angekündigt, wirklich sinnvoll lassen sich die Tags aber erst jetzt einsetzen – in Verbindung mit In-App-Benachrichtigungen, die sich mit den Adobe Mobile Services erstellen, verwalten, veröffentlichen und messen lassen. Auslöser kann ein Verhalten des Nutzers sein, sein Tagesablauf oder eben auch der Aufenthalt an einem bestimmten Ort, in Reichweite eines „Beacons“. Diese Mobile Services sind Kernbestandteil von Adobes Marketing Cloud, die der Hersteller als Werkzeug für datengetriebenes Marketing zu profilieren versucht.

Die Einführung der Techniken, die erst einmal nach Belästigung klingen, untermauert Adobe mit Zahlen seiner Marktforschungseinheit Adobe Digital Index (ADI). Ihr zufolge wissen 71 Prozent der Einkäufer personalisierte Kommunikation zu schätzen. 55 Prozent empfangen gern Sonderangebote auf ihrem Handy, wenn sie ein Ladengeschäft betreten, sind also offen für Beacons.

„Beacons verändern nicht nur den Einzelhandel“, kommentiert Marktforscherin Tamara Gaffney von ADI. „Sie werden auch an anderen Orten eingesetzt, etwa bei Reisen und im Gastgewerbe oder in Sportstadien. Ortsdaten kommen überall her, da die Menschen ihre Telefone überall dabei haben.“

Außerdem neu in Marketing Cloud sind eine Echtzeit-Testmöglichkeit für Apps und ein Dashboard, das alle App-Daten in einer Ansicht vereinigt. Und schließlich hat Adobe die Möglichkeit mehrdimensionaler Werbegebote eingeführt, um Suchanzeigen auf Mobilgeräten zu platzieren.

Der Vizepräsident für Digital Marketing, Suresh Vittal, fasst die Strategie hinter den Neuerungen in Adobes Pressemeldung zusammen: „Mit Intelligent Location Marketing definieren wir digitales Marketing neu und schaffen neue, innovative Möglichkeiten für Werbetreibende, um mit Kunden und potenziellen Käufern an Mobilgeräten in Kontakt zu kommen. Die enge Integration unserer sechs Marketing-Lösungen gibt Adobe den einmaligen Vorteil, konsistente, kanalübergreifende Erfahrungen zu ermöglichen, die die individuellen Interessen der Verbraucher unabhängig vom gerade genutzten Gerät berücksichtigen.“

Beacons sind Bluetooth-LE-Tags. Apple selbst nutzt iBeacon in seinen Ladengeschäften, um Kunden Benachrichtigungen mit Produktvorschlägen und Sonderangeboten aufs iPhone oder iPad zu senden. Die Technik unterstützt auch Apples Ticket-System, um Wartezeiten im Geschäft zu verkürzen. Sie informiert zudem, wenn etwa ein repariertes Gerät zur Abholung bereit oder ein Upgrade beziehungsweise Trade-in möglich ist.

[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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