Bericht: Apple will Beats Music 2015 in iOS integrieren

Apple wird den abobasierten Musikdienst Beats Music angeblich Anfang kommenden Jahres in sein Mobilbetriebssystem iOS integrieren. Wie die Financial Times berichtet, würde sich der iPhone-Hersteller damit einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz wie Spotify und Rhapsody verschaffen. Darüber hinaus wäre der Musik-Dienst eine neue Einnahmequelle innerhalb Apples nach außen abgeschlossenen Ökosystems.

Beats Music hatte Apple zusammen mit dem Beats Electronics, dessen Kerngeschäft eigentlich Kopfhörer sind, für 3 Milliarden Dollar übernommen. Es war zudem die bisher größte Akquisition in der Geschichte des Unternehmens aus Cupertino. Von daher ist es keine Überraschung, dass Apple plant, den Streaming-Dienst mit seinen mobilen Geräten zu kombinieren. Zudem würde Apple damit auch dem abobasierten Streaming-Modell endgültig seinen Segen erteilen.

Früher hatte das Unternehmen das Streaming-Format abgelehnt. Firmengründer Steve Jobs bezeichnet es sogar als „bankrott“ und bestand darauf, dass Nutzer „ihre Musik besitzen wollen“. Da sich die Kaufgewohnheiten verändert haben und der Trend hin zu Diensten wie Beats Music geht, kann sich Apple inzwischen dem Musik-Streaming nicht mehr verschließen.

Die Financial Times geht zudem davon aus, dass Apple seinen Fingerabdruck-Scanner TouchID als einfache Möglichkeit nutzen wird, ein Beats-Abonnement abzuschließen. Der iPhone-Hersteller setzt TouchID derzeit für mobile Zahlungen in ausgesuchten Geschäften und Online-Shops ein, sowie für In-App-Käufe.

Obwohl die Integration eines Diensts in ein Betriebssystem helfen kann, Kunden zu gewinnen, ist sie doch keine Garantie für dessen Erfolg. Apple hat beispielsweise iTunes Radio in seine iTunes-Musik-App eingebaut. Trotzdem konnte sich der Dienst nicht gegen den führenden Anbieter für Internetradio Pandora durchsetzen. Beats Music wiederum weckte als exklusiv über AT&T verkaufter Standalone-Service bisher nur das Interesse weniger Verbraucher.

Schon Ende Oktober war vermutet worden, dass Apple im kommenden Jahr einen Neustart für Beats Music plant. Laut Wall Street Journal könnte der Dienst in veränderter Form Bestandteil von iTunes werden. Apple will offenbar zuletzt rückläufigen Verkaufszahlen im iTunes Store entgegenwirken. Im bisherigen Jahresverlauf sanken die weltweiten digitalen Musikverkäufe im iTunes Store um 13 bis 14 Prozent, nach einem Rückgang der Downloads von 2,1 Prozent im Vorjahr.

[mit Material von Roger Cheng und Joan E. Solsman, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

NiPoGi AM06 PRO Mini PC: Perfekte Kombination aus Leistung, Flexibilität und Portabilität

Kostengünstiger Mini-PC mit AMD Ryzen 7 5825U-Prozessor, 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) und 512 GB SSD.

39 Minuten ago

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

3 Tagen ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

3 Tagen ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

3 Tagen ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

4 Tagen ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

4 Tagen ago