Amazon hat angekündigt, seine Rechenzentren zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umzustellen. Einen Zeitplan veröffentlichte das Unternehmen nicht, auf einer aktualisierten Seite der Amazon Web Services spricht es aber von einem langfristigen, mehrjährigen Engagement.
Greenpeace führt Amazon derzeit als einen der „schmutzigsten“ Cloud-Anbieter. Vor ihm hatten sich etwa schon Apple, Google und Facebook zu 100 Prozent regenerativer Energie für ihre Rechenzentren verpflichtet.
Amazon selbst unternahm einen ersten Schritt in diese Richtung vor drei Jahren, als es ankündigte, die von Oregon aus versorgte Region USA West sei nun CO2-neutral. Zwei weitere Regionen zogen später nach, nämlich die GovCloud für US-Regierungsbehörden und das EU-Rechenzentrum in Frankfurt am Main. Allerdings ist unklar, ob es sich tatsächlich um regenerative Energie handelt, da auch Atomstrom bisweilen als „CO2-neutral“ bezeichnet wird.
Greenpeace kommentierte gegenüber ZDNet.com, „im Rennen um ein grünes Internet tritt jetzt möglicherweise ein wichtiger neuer Teilnehmer an“. Allerdings erwarte man von Amazon, dass es auch transparent mache, wie es dieses Ziel zu erreichen gedenke.
Im Greenpeace-Cloud-Ranking vom April 2014 belegte Amazon noch den letzten Platz. Schätzungen der Umweltschützer zufolge nutzen Amazon Web Services nur zu 15 Prozent „sauberen Strom“. „AWS baut seine weltweite Infrastruktur sehr schnell aus, ohne auf Umwelteinflüsse oder den Zugang zu erneuerbaren Energien zu achten“, schrieben sie.
Die vordersten Plätze belegten hingegen Facebook und Apple, wobei Greenpeace Apple bescheinigte, die größten Fortschritte der Branche gemacht zu haben. Der Konzern hat sich erst unter CEO Tim Cook klar zu einer nachhaltigen Ausrichtung bekannt. Cook punktete im März 2014 auch mit den klaren Worten, die er gegenüber Aktionären fand, die den Klimawandel anzweifelten und Apples Engagement gegen Treibhausgase als Geldverschwendung ansahen: Er empfahl ihnen, ihre Apple-Aktien zu verkaufen.
Am längsten engagiert sich unter den genannten wohl Google für erneuerbare Energien, sowohl als Förderer wie auch bei eigenen Bürogebäuden und Rechenzentren. Greenpeace gab ihm zuletzt die Bestnote A für seine öffentlichen Bekenntnisse, aber nur die zweitbeste Note B für Transparenz und Umsetzung.
[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]
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