Intel-Chairman rechtfertigt Verluste der Mobilsparte

Intel-Chairman Andy Bryant hat bei einem Treffen mit Investoren bekräftigt, dass sein Unternehmen trotz der Verluste an der Mobilsparte festhalten wird. „Ich werde ihnen nicht sagen, dass ich stolz darauf bin, dass wir Geld verlieren“, sagte Bryant. „Ich werde aber auch nicht sagen, dass mich das in Verlegenheit bringt, wie es das vor einem Jahr getan hat.“

Intel werde allerdings Verluste in dieser Höhe nicht mehr akzeptieren und das Ergebnis der Mobilsparte verbessern. „Das ist der Preis, den man bezahlt, wenn man jahrelang nur stumm zuschaut und sich dann in den Markt zurückkämpfen muss“, so Bryant weiter. „Wir werden zurückkommen.“ CEO Brain Krzanich ergänzte: „Wir sind nicht stolz darauf, aber wir schämen uns auch nicht.“

Anfang der Woche hatte Intel die Geschäftsbereiche für PC- und Mobilprozessoren zusammengelegt. Mit der Schaffung der Client Computing Group reagierte es nach eigenen Angaben auf veränderte Marktbedingungen und die Verwischung der Grenzen zwischen Tablets, Notebooks und PCs. Das Unternehmen räumte aber auch Defizite bei der Kommunikation zwischen den beiden Produktteams ein. Laut der Bilanz für das dritte Quartal erwirtschaftete die Mobilsparte zuletzt einen Umsatz von einer Million Dollar und einen operativen Verlust von einer Milliarde Dollar.

Bisher finden sich mobile Prozessoren und Modems von Intel nur in einer Handvoll Produkten, darunter das in den USA erhältliche Asus PadFone X Mini, einer Kombination aus Smartphone und Tablet, sowie in Samsungs Galaxy-Alpha-Smartphone. Die meisten Chips verkaufte Intel zuletzt an Hersteller günstiger Tablets, die es auch nur durch hohe Rabatte für sich gewinnen konnte.

Als künftige Wachstumsbereiche bezeichnete Krzanich Rechenzentren und das Internet der Dinge. Sie sollen das Konzernergebnis stabilisieren. „Das Rechenzentrum ist Intels nächstes großes Geschäft“, sagte Krzanich. „Es ist ein 14-Milliarden-Dollar-Geschäft mit einer Wachstumsrate von 15 Prozent.“

Seine Erfahrung ermögliche es Intel, auch im beim Internet der Dinge erfolgreich zu sein. „Wir sind seit vielen Jahren in diesem Geschäft, es ist also eins, mit dem wir sehr vertraut sind“, so Krzanich weiter.

Darüber hinaus will sich Intel auch verstärkt auf Wearables konzentrieren. Krzanich zufolge wird Intel keine Geräte unter der eigenen Marke herausbringen. Stattdessen stünden Partnerschaften mit Anbietern wie Fossil im Zentrum der Strategie.

Der PC-Markt hat sich Krzanich zufolge stabilisiert. Er rechne sogar mit einem Wachstum in diesem Bereich. Auch die Investition in Cloudera zahle sich aus. Sie erlaube es beiden Parteien, auf Basis der Produkte des anderen neue Systeme zu entwickeln. Außerdem sei eine Ausweitung des Foundry-Geschäfts geplant. Bisher tritt das Unternehmen beispielsweise als Chipfertiger für Panasonic auf.

Im kommenden Geschäftsjahr will Intel seinen Anteilseignern eine Dividende von 0,96 Dollar je Aktie zahlen. Beim Umsatz rechnet es mit einem Zuwachs im „mittleren einstelligen Bereich“.

[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com, und Natalie Gagliordi, ZDNet.com]

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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