Eine neue App der US-Tageszeitung Washington Post wird ab sofort Besitzern des Amazon-Tablets Kindle Fire exklusiv angeboten – noch dazu sechs Monate lang kostenlos. Dies ist offenkundig die Folge des Kaufs der traditionsreichen Zeitung durch Amazon-Chef Jeff Bezos im Jahr 2013 für 250 Millionen Dollar.
Weder Amazon noch die Washington Post haben angekündigt, wann die Reader-App auch für andere Plattformen verfügbar sein wird. Es handelt sich letztlich um eine Android-App, da Amazons Betriebssystem Fire OS ein proprietärer Fork von Android ist.
Bezos hatte die Washington Post über eine andere Firma erworben und sagte anlässlich des Kaufs, er werde sich nicht ins Alltagsgeschäft einmischen. Er wisse um die „entscheidende Rolle“, die die Zeitung in der Hauptstadt und im ganzen Land spiele. „Die Werte der Post werden sich nicht ändern. Unsere Verpflichtung gegenüber den Lesern ist weiterhin das Herz der Post, und in Bezug auf die Zukunft bin ich sehr optimistisch.“
Er ergänzte wenig später in einem Interview, er werde versuchen, einige Ideen von Amazon einzubringen: „Wir hatten bei Amazon drei große Ideen, und wir haben sie 18 Jahre lang befolgt. Das ist der Grund für unseren Erfolg. Sie lauten: Der Kunde hat oberste Priorität. Sei erfinderisch. Sei geduldig. Wenn man Kunde durch Leser ersetzt, kann dieser Ansatz, diese Perspektive auch für die Post erfolgreich sein.“
An Bezahlmodelle für Inhalte scheint Bezos nicht recht zu glauben, wie er in dem Interview auch andeutete: „Selbst wenn du hinter einer Paywall sitzt, können Websites deine Berichte zusammenfassen und damit kostenlos verfügbar machen. Da fragt sich der Leser, warum soll ich für journalistische Arbeit zahlen, wenn ich das anderswo umsonst lesen kann?“
Amazon hat schon bei Hardware und auch seinem Abodienst Prime die Strategie verfolgt, Kunden durch kostenlose oder erstaunlich niedrige Preise zu gewinnen und diese später nach und nach zu erhöhen. Ähnlich funktioniert das langsam steigende Limit für den Gratisversand.
Die neue App enthält unter anderem eine „Pinch View“ genannte Ansicht, in der der Leser die gesamte Zeitungsseite vor sich hat – ganz wie in der gedruckten Ausgabe. Durch das übliche Zusammenführen zweier Finger („Pinch“) kann er sie vergrößern und einzelne Artikel leichter lesbar machen. Die Redaktion produziert zwei Ausgaben täglich, die um 5 Uhr morgens und 17 Uhr abends (Ortszeit von Washington DC) erscheinen.
Die Viewer-Software steht schon zum Download bereit. Sie ist durchaus auch für Kindle-Fire-Nutzer in Deutschland verfügbar.
Amazon.de hat außerdem ein Jahresabo der gedruckten Washington Post im Angebot. Es kostet 2363,59 Euro. Für die E-Book-Reader der Kindle-Reihe wird die Post hingegen in Deutschland derzeit nicht angeboten.
[mit Material von Don Reisinger, News.com]
Tipp: Wie gut kennen Sie Hightech-Firmen, die an der Börse notiert sind? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…