Amazon Web Services (AWS) hat den Dienst AppStream aktualisiert. Er erlaubt es nun, beliebige Windows-Anwendungen auf AWS zu hosten und über einen Browser zugänglich zu machen. Davon profitieren vor allem rechenintensive Anwendungen wie Grafiksoftware, die so auch auf weniger leistungsfähigen Geräten genutzt werden können.
Windows-Programme können per AppStream sogar auf Geräten eingesetzt werden, auf denen ein anderes Betriebssystem als Windows installiert ist, also beispielsweise unter Amazons FireOS, Android, Chrome OS, iOS und OS X. „Sie können jetzt nahezu jede vorhandene Microsoft-Windows-Applikation ohne Veränderungen am Code streamen“, schreibt AWS-Evangelist Jeff Barr in einem Blogeintrag.
Als Beispiel nennt er Nvidias Design Garage für Windows 7. Allerdings lassen sich so auch andere CAD-, 3D, Simulations- sowie Foto- und Videobearbeitungsprogramme verwenden. Weitere mögliche Einsatzgebiete sind Spiele und die medizinische Bildverarbeitung. Anwendungen, die für AppStream eingerichtet wurden, können anschließend Endnutzern unter beliebigen Betriebssystemen zur Verfügung gestellt werden, die den Google-Browser Chrome unterstützen.
Speziell ist AppStream auf Anwendungen ausgerichtet, die von der 2D- oder 3D-Variante der GPU-Instanz G2.2xlarge profitieren. Sie basiert auf Grafikprozessoren von Nvidia, denen 15 GByte RAM und 60 GByte SSD-Speicherplatz zur Verfügung stehen.
Amazon positioniert den Dienst als eine Alternative, um Software zu verteilen, ohne dass Nutzer auf den Abschluss umfangreicher Downloads warten müssen. Darüber hinaus können laut Amazon Entwickler ihren Code so vor Softwarepiraten schützen.
„Auf der Entwicklerseite kann die Ausführung des Remote-Teils der Applikation in einer einzelnen, gut bekannten cloudbasierten Umgebung die Größe der Test-Matrix deutlich reduzieren“, ergänzte Barr. „Die Client-Anwendung ist relativ einfach. Da die Laufzeitumgebung bekannt und unter Ihrer Kontrolle ist, sind Probleme in Bezug auf Bibliotheken, DLLs und Video-Treiber kein Thema mehr.“
Allerdings ist AppStream bisher nur im Osten der USA und im asiatisch-pazifischen Raum erhältlich. Der Preis für den Dienst berechnet sich anhand der „Streaming-Stunden“ pro Monat, wobei Amazon 0,83 Dollar pro Stunde berechnet.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com]
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