Ex-Blackberry-Chef Thorsten Heins: „Ich bereue nichts“

Der frühere Chief Executive Officer von Blackberry, Thorsten Heins, hat in einem Interview auf sieben Jahre bei dem kanadischen Unternehmen zurückgeblickt. „Ich bereue nichts“, sagte er News.com. „Es war eine fantastische Zeit. Ich bin besonders stolz auf die letzten zwei Jahre“, in denen er selbst die Geschäfte leitete.

Thorsten Heins zu seiner Zeit als Blackberry-CEO (Bild: News.com)

„Als ich den CEO-Posten übernahm, war es eine stürmische Phase. Ich musste das Unternehmen stabilisieren, die Finanzen, die Strategie, Kosten und laufenden Betrieb. Und gleichzeitig mussten das innovative BB10 entwickelt, BBM plattformübergreifend gemacht und BES 10 eingeführt werden.“ Über die durch einen Einbruch dann nötigen Entlassungen sagt der im Herbst 2013 durch John Chen abgelöste CEO: „Ich musste das Unternehmen umstrukturieren und zugleich die gebliebenen Mitarbeiter bitten, riesige Programme unter riesigem Druck umzusetzen.“

Über Nachfolger Chen sagt Heins, er sei ein „fähiger Manager“. Seine Strategie zentriere sich auf von ihm, Heins, geschaffene Plattformen. „Mit den Angeboten die sie in Bereichen wie Internet der Dinge und sicheres Networking haben, ist noch Platz für Entwicklungen. Ich wünschen ihm den verdienten Erfolg.“

Vergangene Woche hatte der Drahtlos-Ladespezialist Powermat Heins als neuen CEO vorgestellt. Diese Firma gilt zwar als führender Hersteller von Ladegeräten, Smartphone-Hersteller ziehen aber bisher den konkurrierenden Qi-Standard vor. Heins legt daher einen Fokus auf die Suche nach Hardware-Partnern. Auf die Frage, ob er jetzt bei den alten Kollegen im kanadischen Waterloo vorsprechen werde, sagte Heins: „Blackberry und Powermat verhandelten genau genommen schon vor dieser Ankündigung. Sie stehen seit über einem Jahr in Kontakt. Aber mit BB10 und NFC gab es nicht mehr viel Raum bei der Gestaltung von neuer Hardware und Plattform.“

Selbst nutzt Heins derzeit noch ein Blackberry 9982 als Smartphone – die Porsche-Design-Version des Z10. „Ich habe aber gerade zu Hause ein Paket mit einem neuen Passport enthalten. Das war das letzte Smartphone, das ich mit meinem Team entworfen habe. Die Tastatur als Touchpad – das ist so cool.“

Heins war zunächst CTO bei Siemens. An der Spitze von Blackberry beziehungsweise zunächst Research in Motion hat er nach dem Abschied der Gründer Jim Balsillie und Mike Lazaridis weniger als zwei Jahre gestanden. Unter seiner Führung startete zwar das innovative neue Betriebssystem Blackberry 10 mit Technik des Zukaufs QNX, darunter laufende Smartphones wurden aber kaum gekauft. Im Herbst 2013 entschloss sich der Aufsichtsrat, Heins durch John Chen zu ersetzen, der schon Sybase gerettet hatte. Heins verabschiedete sich mit 22 Millionen Dollar Abfindung und den Worten, er werde immer Blackberrys größter Fan bleiben.

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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