Der weltweit drittgrößte Smartphone-Hersteller Xiaomi hat seine Strategie gewechselt und seine ambitionierten Expansionspläne etwa zurückgeschraubt. Stattdessen will er „tonnenweise Anstrengungen auf Indien und Indonesien aufwenden“, die robust wachsen.
Ursprünglich hatte Xiaomi angekündigt, es wolle bis Ende 2014 in zehn Märkten vertreten sein. Jetzt erklärte Vizepräsident Hugo Barra gegenüber Bloomberg: „Wir haben erkannt, dass es klüger ist, das ein bisschen herunterzuskalieren.“ Die neue Ausrichtung? „Unser Fokus ist es, Markt um Markt hinzuzufügen, immer nur einen, und in jedem davon alle unsere Produkte anzubieten, bevor wir einen weiteren hinzufügen.“
Aktuell ist das aus China stammende Xiaomi in acht Ländern vertreten. Das reicht nach Zahlen von IDC, um hinter Samsung und Apple drittgrößter Smartphonehersteller der Welt zu sein. Dabei werden Xiaomi-Smartphones weder in Nordamerika noch Europa, ja nicht einmal in Australien vertrieben.
Das Unternehmen ist für hochwertige Geräte zu kleinen Preisen bekannt, aber auch für seine „Flash-Sales„: Typischerweise geht immer nur eine limitierte Stückzahl eines Geräts in den Verkauf. Nicht jeder Interessent kann dadurch eines erwerben. Das hat zu rascher Verbreitung der Verkaufsaktionen via Social Media geführt.
In Indien musste Xiaomi sein Kontingent laut Barra auf 50.000 bis 200.000 Endgeräte pro Woche steigern, um die Nachfrage zu bedienen. Ein Sprecher konkretisierte, 65.000 bis 100.000 verkaufte Smartphones pro Woche seien dort typisch. In Spitzenwochen wie zum Lichterfest Diwali setze man aber bis zu 175.000 Stück ab. Um diese Mengen einfacher vorhalten zu können, diskutiert Xiaomi mit Foxconn über die Möglichkeit einer Herstellung direkt in Indien. Xiaomi verfügt nicht über eigene Fabriken.
Der nächste Markt, in den Xiaomi expandiert, wird Barras Heimat Brasilien sein – irgendwann in der ersten Jahreshälfte 2015. Ebenfalls im nächsten Jahr wird das Unternehmen Thailand, Russland, Mexiko und die Türkei erschließen.
Vor zwei Wochen bewertete eine neue Finanzierungsrunde Xiaomi mit 40 Milliarden Dollar. Es erhielt 1,5 Milliarden Dollar, unter anderem vom russischen Investor Digital Sky Technologies. Mit 40 Milliarden Dollar hätte Xiaomi einen höheren Marktwert als Sony und Lenovo zusammen.
Als Xiaomi-Vizepräsident muss der frühere hochrangige Android-Manager Barra sich immer wieder gegen Plagiatsvorwürfe wehren. „Das Patentsystem ist komplett fehlerhaft“, argumentierte er etwa im Juli. „Es gibt keine neuen Ideen, es gibt aber ständig Verbesserungen bestehender Ideen. Unser Ansatz ist es einfach, die Erwartungen der Anwender zu übertreffen.“
[mit Material von Aloysius Low, News.com]
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