Kommende Firefox-Version bringt neue Suchoptionen

Mozilla plant für eine der kommenden Firefox-Versionen einige bedeutende Neuerungen bei der Suche. Es macht nicht nur wie zuletzt angekündigt in den USA Yahoo statt Google zur voreingestellten Suchmaschine, sondern überarbeitet auch die Suchoberfläche des Browsers.

Wenn Nutzer künftig in der Suchbox einen Begriff eingeben, zeigt Firefox eine umorganisierte Liste möglicher Suchvorschläge an und ergänzt diese durch Auswahlboxen für verschiedene Suchdienste. „Bei Firefox geht es um Wahlmöglichkeiten, und mit der neuen UI wird die Suche flexibler und leistungsfähiger als jemals zuvor“, schreibt Philipp Sackl, Mitglied des Firefox User Experience Team, in einem Blogbeitrag. Ihm zufolge werden die Neuerungen „bald“ eingeführt, was auf das anstehende Release Firefox 34 hindeutet, das sich aktuell in der Betaphase befindet.

Die neue Suchbox zeigt neben einer umorganisierten Vorschlagsliste auch Auswahlfelder für die gewünschte Suchmaschine an (Bild: Mozilla).

Über die neuen Auswahlboxen können Anwender mit einem Klick die Suchmaschine festlegen, die sie für die spezifische Suchanfrage nutzen wollen. So sollen sie schneller zum gewünschten Ergebnis kommen. Zur Auswahl stehen ab Werk Google, Bing, Amazon, DuckDuckGo, Twitter, Wikipedia, Ebay und Yahoo. Wie gewohnt lassen sich weitere hinzufügen.

In der Vergangenheit war eine integrierte Suche im Browser nur eine nützliche Zusatzfunktion, inzwischen hat sie sich aber zu einem unverzichtbaren Feature entwickelt. Ein Browser ist zwar weit mehr als ein Frontend für Suchmaschinen, aber die Suche eine der meistgenutzten Funktionen. Pro Jahr leitet Firefox mehr als 100 Millionen Suchanfragen seiner Nutzer an Suchmaschinen weiter. Die Suchfunktion zu verbessern und auszuweiten, ist also sowohl für die Anwender als auch für die Suchmaschinen wichtig.

Mozilla hat seit der Veröffentlichung von Firefox 1.0 vor zehn Jahren entscheidend dabei mitgeholfen, die Suchbox im Browser zu etablieren. Sie wurde schnell zur Haupteinnahmequelle des Unternehmens durch lukrative Suchabkommen mit Google und anderen Partnern, die es entsprechend des weitergeleiteten Suchtraffics an den damit erzielten Werbeeinnahmen beteiligten.

Inzwischen verwenden alle gängigen Browser eine eigene Suchbox, auch wenn sich ihr Ansatz etwas von Mozillas unterscheidet. Googles Chrome, Microsofts Internet Explorer und Apples Safari setzten mittlerweile alle ein einheitliches Such- und Adressfeld ein, in das Anwender sowohl Suchanfragen als auch Webadressen eingeben können. Firefox hat die getrennte Suchbox hingegen beibehalten, die sich rechts vom Adressfeld findet (aber optional auch entfernt werden kann). Das Adressfeld des Mozilla-Browsers akzeptiert zwar ebenfalls Suchanfragen, liefert aber im Gegensatz zur Suchbox keine passenden Vorschläge während der Eingabe.

Die Trennung von Such- und Adressfeld sorgt für einen besseren Datenschutz, weil die Suchvorschläge voraussetzen, dass Daten an die Suchmaschine geschickt werden und der Nutzer möglicherweise nicht will, dass darunter auch die Webadressen sind, die er besucht hat. Im Gegensatz zu seinen Rivalen hält Mozilla dies offenbar für wichtiger als die vereinfachte Bedienung durch ein einheitliches Such- und Adressfeld.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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