Infineon hat seine Bilanz für das vierte Quartal und das Gesamtfiskaljahr 2014 (bis 30. September) vorgelegt. Demnach konnte der Halbleiterhersteller aus Neubiberg bei München seinen Konzernüberschuss in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber dem Vorjahr von 272 auf 535 Millionen Euro nahezu verdoppeln. Der Umsatz erhöhte sich um zwölf Prozent auf 4,32 Milliarden Euro.
Diese Zuwächse habe man trotz eines „herausfordernden Marktumfelds“ erreicht, betonte Infineon-Vorstandschef Reinhard Ploss, dessen Vertrag kürzlich bis 2020 verlängert wurde. Für das Gesamtjahr weist das Unternehmen ein Segmentergebnis von 620 Millionen Euro und eine Segmentergebnis-Marge von 14,4 Prozent aus. Das Schlussquartal bescherte Infineon mit 1,175 Milliarden Euro Umsatz und einem Segmentergebnis von 188 Millionen Euro (Q3: 143 Millionen Euro) eine Marge von 16 Prozent.
Vor allem die Geschäftsbereiche Industrial Power Control (IPC), Power Management & Multimarket (PMM) sowie Chip Card & Security (CCS) konnten ihre Einnahmen steigern. Auf ohnehin schon hohem Niveau legte auch der Umsatz der Sparte Automotive (ATV) nochmals um 2 Prozent zu.
Jetzt will das Unternehmen weiter wachsen. Dazu soll unter anderem die geplante Übernahme des US-Halbleiterherstellers International Rectifier beitragen, wie Ploss erklärte. Diese hatte Infineon im August angekündigt. Pro Aktie will es 40 Dollar zahlen. Anfang November stimmten die Aktionäre der Akquisition zu. Nach der Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden soll sie spätestens Anfang 2015 abgeschlossen werden.
Anwender können sich über eine höhere Dividende freuen. Mit 0,18 Euro je Aktie steigt die Ausschüttung an die Aktionäre gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent.
Für das laufende Geschäftsjahr peilt Infineon eine Marge von etwa 14 Prozent an. Etwas schwammig ist der Ausblick auf die Umsatzentwicklung: Die Einnahmen könnten gegenüber dem Vorjahr um bis zu 8 Prozent zulegen oder um minus 2 Prozent fallen.
Der Start in das Geschäftsjahr 2014/2015 wird voraussichtlich etwas holprig verlaufen. In den nächsten Monaten rechnet Infineon „aufgrund der normalen saisonalen Entwicklung“ mit einem Umsatzrückgang zwischen 5 und 9 Prozent und einer Marge zwischen 10 und 13 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Weil die Preise bei Halbleitern sehr stark schwanken, zieht es hier Folgequartale und nicht den Vorjahreszeitraum als Vergleichsbasis heran.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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