Intel verstärkt sich mit PasswordBox im Security-Bereich

Intel hat eine Übernahme angekündigt: Zu einem nicht genannten Preis kauft es den Cloud-basierten Passwort-Manager PasswordBox und stärkt damit erneut seine Sicherheitsabteilung. Das Unternehmen mit Sitz in Montreal soll in die „Safe Identity“-Abteilung der Intel Security Group integriert werden.

PasswordBox integriert sich unter Windows und Mac OS in den Browser. Zudem wird es als kostenlose Mobil-App für iPhone, iPad und Android angeboten. Zwischen diesen Endgeräten werden alle Passwörter des Nutzers synchron gehalten. Damit die Passwörter beim Versand über Internet nicht ausgelesen werden, verspricht PasswordBox eine Verschlüsselung und Entschlüsselung lokal auf dem Endgerät mit AES-256.

Passwortmanager gelten als Antwort auf das Problem, dass viele Anwender schwache Passwörter verwenden, weil sie sich starke Passwörter nicht merken können – oder zumindest nicht in ausreichender Zahl für alle Websites, bei denen sie registriert sind. Allerdings stellt eine zentrale Passwortsammlung mit einem einzelnen Masterpasswort ein umso lohnenderes Ziel für Kriminelle dar, und eine Synchronisierung über öffentliche Netze scheint nicht ohne Risiko. Sie ist aber eine Vorbedingung, will man auf seine Dienste nicht nur vorn einem Gerät aus zugreifen.

„Jeder hatte schon mal Ermüdungserscheinungen, was Passwörter betrifft. Der Dienst PasswordBox konnte schon Millionen Anwendern helfen, die sich jetzt über einfache, sofortige Log-ins freuen“ kommentiert Chris Young, General Manager der Intel Security Group. Das gemeinsame Ziel sei es, digitale Identitäten geräteübergreifend zu schützen. Dazu brauche man eine einfache und zugleich sichere Lösung.

PasswordBox im Einsatz (Screenshot: via Google Play)

Intel Security hatte Intel erst im Januar 2014 eingerichtet – und zugleich den Namen des Zukaufs McAfee Security fallen gelassen. Es verspricht seinen Kunden als Vorteil der Integration von PasswordBox bessere Passwörter ohne höhere Komplexität und sieht die Lösung schon als ersten Schritt hin zu Sicherheitstechniken der nächsten Generation.

Vor zehn Tagen stellte sich heraus, dass Cyberkriminelle den Trend zum Einsatz von Passwortmanagern nicht verschlafen haben: Sicherheitsforscher von IBM entdeckten eine neue Variante der Malware Citadel, die auf bestimmte – überwiegend quelloffene – Passwortmanager spezialisiert scheint. Sie beginnt damit, alle Tastaureingaben aufzuzeichnen, wenn auf dem infizierten System bestimmte Prozesse laufen. Die Absicht dahinter ist, das Master-Passwort zu stehlen.

Tipp: Sind Sie ein Fachmann in Sachen Cloud Computing? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago