Sicherheitslücke: Präparierte Nachrichten lassen WhatsApp abstürzen

Zwei Teenager aus Indien haben eine Schwachstelle in der Messaging-App WhatsApp entdeckt. Wie The Hacker News berichtet, lässt sich mit einer präparierten Nachricht, die eine bestimmte Zeichenfolge enthält, ein Absturz der Anwendung auslösen. Der Fehler tritt offenbar unter den meisten Android-Versionen auf, darunter Android 4.4 KitKat und 4.3 Jelly Bean.

In einem Video zeigen sie, wie WhatsApp unter Android nach Erhalt einer etwa 2 KByte großen Nachricht mit 2000 Worten automatisch beendet wird. Dem Bericht zufolge war zuvor nur bekannt, dass mehr als 7 MByte große Nachrichten einen Absturz von WhatsApp auslösen können. Nun sei dies auch mit sehr kleinen Nachrichten möglich.

Betroffene Nutzer stehen zudem vor dem Problem, dass sie nicht mehr auf den Chat zugreifen können, der die präparierte Nachricht enthält. Sie müssen die Unterhaltung vollständig löschen, um einen erneuten Absturz der Anwendung zu verhindern.

Laut The Hacker News lässt sich die Schwachstelle benutzen, um einen Empfänger zu zwingen, eine Konversationen mit dem Absender der präparierten Nachricht zu löschen. Es sei aber auch möglich, damit einzelne oder gar alle Mitglieder aus einem Gruppen-Chat zu entfernen.

Dem Bericht zufolge wurde die Anfälligkeit noch nicht unter iOS geprüft. Sicher sei allerdings, dass der Fehler in allen WhatsApp-Versionen inklusive 2.11.431 und 2.11.432 steckt. Ob auch die aktuelle Version 2.11.458 betroffen ist, ist unklar. Unter Windows Phone soll der von den beiden Jugendlichen entdeckte Exploit jedoch nicht funktionieren.

Im Februar hatte Facebook WhatsApp für 19 Milliarden Dollar gekauft. Die Beiden Jugendlichen vermuten, dass von den im Oktober gemeldeten 600 Millionen WhatsApp-Nutzern weltweit bis zu 500 Millionen von dem Fehler betroffen sind.

Erst Mitte November hatte WhatsApp die Einführung einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung angekündigt. Die Funktion steht anfänglich allerdings nur für Android zur Verfügung. iOS sowie Gruppen-Chats oder Nachrichten mit Medieninhalten sollen erst zu einem späteren Zeitpunkt unterstützt werden.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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