Amazon-CEO Jeff Bezos will auch nach dem Misserfolg mit dem Fire Phone riskant agieren. Das erklärte er auf der Konferenz Ignition von Business Insider, wo er seine aggressiv auf Wachstum ausgerichtete Strategie gegen Investoren verteidigte, die weniger hohe Ausgaben vorziehen würden.
Ein größeres Problem als die Ausgaben wäre es, wenn Amazon keine Risiken mehr eingehen würde, erklärte Bezos. Dann könnte es später zu verzweifelten Schritten gezwungen sein.
„Einige wenige große Erfolge kompensieren Dutzende und Aberdutzende Dinge, die nicht funktioniert haben“, sagte der CEO. Als Beispiele für Erfolge nannte er die Kindle-Tablets, das Rechenzentrumsgeschäft von Amazon Web Services und die Drittanbieter-Plattform Amazon Marketplace. „Mutige Wetten zahlen für viele Fehlschläge. Ich habe bei Amazon.com mit Fehlschlägen Milliarden Dollar verloren.“
Zuletzt hat Amazon eine Fernsehserie produziert, mit dem Versand von Lebensmitteln begonnen und das sprachgesteuerte Musikstreaming-System Echo in den USA eingeführt. Einige dieser Dienste und Produkte könnten sich wiederum als Fehlschläge erweisen – aber Bezos sagt, er ermutige seine Mitarbeiter weiter zu Experimenten.
Im Oktober hatte Amazon fürs dritte Quartal einmal mehr Verluste melden müssen – in unerwarteter Höhe von immerhin 437 Millionen Dollar. Seit zwei Jahren schreibt es rote Zahlen. Einige Wall-Street-Anleger zeigen inzwischen Nervosität und fordern Sparmaßnahmen.
Das Konferenz-Interview mit Bezos führte Henry Blodget, einer der Gründer und aktueller CEO von Business Insider. Er legte auch offen, dass Bezos in Business Insider investiert hat, während er selbst seit langem Amazon-Aktien hält. Dennoch hakte Blodget nach, als es um das Fire Phone ging, das im Juli für 199 Dollar in den USA in den Verkauf startete. Inzwischen zahlen US-Kunden nur noch 99 Cent. Beide Preise schließen einen Vertrag mit zwei Jahren Laufzeit ein, sind also subventioniert.
Bezos antwortete, manchmal benötige man „mehrere Anläufe“, um etwas richtig hinzubekommen. „Was das Smartphone betrifft, bitte ich Sie, noch etwas abzuwarten.“
[mit Material von Ben Fox Rubin, News.com]
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