Google hat erste Factory Images von Android 5.0.1 für seine Tablets Nexus 7 (Wi-Fi 2013), Nexus 9 (Wi-Fi) und Nexus 10 veröffentlicht. Damit können Nutzer ihre Geräte manuell auf die jüngste Betriebssystemversion aktualisieren, wobei vorhandene Daten allerdings im Normalfall komplett gelöscht werden. Außerdem hat Google den Quelltext dem Android Open Source Project (AOSP) zur Verfügung gestellt.
Das erste Update für Lollipop trägt die Build-Nummer LRX22C. Welche Neuerungen es im Einzelnen mitbringt, ist noch nicht bekannt. Hauptsächlich dürfte es Fehler beheben, die sich mit dem großen Versionssprung auf Android 5.0 eingeschlichen haben. So beklagen Nexus-Besitzer einige Kinderkrankheiten: Nach dem Upgrade sollen etwa einige Apps nicht mehr funktionieren, das Gerät wiederholt abstürzen oder deutlich langsamer geworden sein. Außerdem berichten manche Anwender in Googles Produktforum von Problemen mit Anrufen, Audioqualität, WLAN und Microsofts Messenger Skype.
Für die Installation eines Factory Image müssen die Komponenten adb und fastboot aus dem Android-SDK installiert sowie der USB-Debug-Modus auf dem Gerät aktiviert werden. Für den Zugriff auf das Smartphone oder Tablet ist unter Windows zudem die Installation des USB-ADB-Treibers nötig.
Der ZDNet-Artikel „Nexus 4, 5 und 7: Android 5.0 Lollipop installieren“ liefert eine detaillierte Anleitung, die sich auch für Android 5.0.1 anwenden lässt. Sie beschreibt die Installation eins Factory Image mit Hilfe des Scripts Flash-all.bat. Wer die von Google veröffentlichten Systemabbilder verwendet, erhält übrigens auch künftig OTA-Updates auf neue Versionen.
Wer nicht länger auf das OTA-Update warten will, kann Android 5.0 Lollipop auch manuell installieren. Möglich machen das die von Google freigegebenen Betriebssystemabbilder (Factory-Images). Für eine reibungslose Installation müssen allerdings einige Dinge beachtet werden.
Bei der manuellen Installation von Android 5.0.1 Lollipop ist zu beachten, dass das Gerät je nach Methode in den Werkszustand zurückversetzt wird. Dabei gehen alle vorhandenen Daten verloren – zumindest wenn man den einfacheren Weg über die Flash-all.bat wählt. Wer statt das Script zu verwenden, die nötigen Befehle abändert und einzeln ausführt sowie den Bootloader bereits entsperrt hat, kann seine Daten behalten.
Mit dem am 15. Oktober vorgestellten Lollipop hat Google die neue Benutzeroberfläche „Material Design“ eingeführt, die künftig auch für Webanwendungen genutzt werden soll. Sie bietet unter anderem die Möglichkeit, durch Schatten einzelne Elemente optisch hervorzuheben und deren Größe dynamisch anzupassen. Neu sind auch größere weiße Flächen zwischen Elementen sowie zusätzliche Animationen, etwa beim Wechsel zwischen Anzeigen oder Touch-Feedback. Zu den weiteren Neuerungen von Lollipop zählen ein Energiesparmodus, ein verbesserter Sperrbildschirm, ein „Bitte nicht stören“-Modus, Pop-up-Benachrichtigungen außerhalb der Statusleiste, ein Diebstahlschutz sowie die Laufzeitumgebung Android Runtime (ART), die standardmäßig die vorherige Dalvik-Software ersetzt. Zusätzlich bringt Lollipop neue Sicherheitsfunktionen mit. Mit einem Smart Lock genannten Feature können Nutzer ihr Gerät auch per Bluetooth und NFC entsperren. Außerdem weitet Google die als Security Enhanced Linux (SELinux) bezeichnete Sandbox für Anwendungen auf den Kern des Mobilbetriebssystems aus.
Android 4.4 Kitkat enthält eine neue, aber noch experimentelle Laufzeitumgebung. Die als Alternative zu Dalvik mit Android Runtime (ART) bezeichnete Lösung soll den Start und die Ausführungsgeschwindigkeit von Programmen und Diensten erheblich beschleunigen. Erste Benchmarks zeigen einen Leistungsgewinn von bis zu 100 Prozent. Es gibt aber auch Nachteile.
[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]
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