Twitter hat weitere Schritte unternommen, um Missbrauch seines Diensts und Belästigungen seiner Nutzer zu verhindern. In seinen Mobil-Apps gibt es jetzt die Möglichkeit, Beiträge als missbräuchlich zu melden. Das für solche Fälle zuständige Team soll so schneller reagieren können. Ein Video erklärt die nötigen Schritte am Beispiel der iOS-App.
Das Social Network insistiert allerdings auf einer manuellen Prüfung von Vorwürfen. Beobachter von Belästigungen werden gebeten, die anstößigen Tweets ebenfalls zu melden, damit die Prüfer schneller darauf aufmerksam werden.
Eine ausführliche Erklärung der Verbesserungen in Textform scheint es bisher nicht zu geben. Zahlreiche Nutzer beschweren sich, sie könnten das Zeitraffer-Video auf ihrem Gerät nicht sehen oder es sei mit seinen 21 Sekunden zu kurz.
Eine zusätzliche Neuerung besteht in einem genaueren Blick auf Konten, die der Nutzer für sich gesperrt hat. Das vergangenes Jahr von vielen Nutzern eingeforderte Sperren wird nun in einem Menüpunkt mit „Melden“ kombiniert. Bis diese Änderungen der Weboberfläche für die gesamte Nutzerbasis weltweit sichtbar sind, können allerdings noch Wochen vergehen.
Twitter bevorzugt eigentlich die Möglichkeit des Stummschaltens, die parallel weiter angeboten wird. Der Stummgeschaltete kann alle Beiträge des Opfers lesen.
Im vergangenen Jahr gab es via Twitter Todes- und Vergewaltigungsdrohungen gegen eine Feministin, die sich für britische Geldscheine mit dem Porträt der Schriftstellerin Jane Austen einsetzte. Nach dem Tod des Schauspielers Robin Williams erhielt dessen Tochter so bösartige Nachrichten, dass sie sich entschied, Twitter zu verlassen. Im gleichen Monat gingen bei der Videobloggerin und Medienkritikerin Anita Sarkeesian so beängstigende Tweets ein, dass sie vorübergehend den Wohnort wechselte. Sie hatte es gewagt, sich mit der Rolle von Frauen in Computerspielen zu beschäftigen.
Twitter registrierte im September 284 Millionen aktive Nutzer. Es scheint die Sichtweise zu vertreten, dass es darunter einige schwarzer Schafe gibt – aber Belästigungen nicht als Teil des Systems aufzufassen. Eine andere Ansicht vertritt offenbar das australische Parlament, das gerade ein Gesetz gegen Schikanen in Sozialen Netzen verabschiedet hat. Es schützt allerdings nur Kinder. Falls Anbieter beanstandete Inhalte nicht löschen, drohen ihnen pro Fall bis zu 17.000 australische Dollar (11.600 Euro) Strafe.
[mit Material von Ian Sherr, News.com]
Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…