Alcatel-Lucent und die Cinia Group (ehemals Corenet) planen den Bau eines Unterseekabels in der Ostsee, das die erste Direktverbindung zwischen der Nordregion und dem europäischen Festland darstellt. Das Projekt namens Sea Lion (Seelöwe) soll die mehr als 1100 Kilometer zwischen der finnischen Hauptstadt Helsinki und der deutschen Region Rostock-Ribnitz überbrücken.
Die beiden Partner wollen die Verlegung des Unterseekabels bis Anfang 2016 abschließen. Das neue 100G-System wird ihnen zufolge eine Gesamtübertragungsleistung von 15 Terabit pro Sekunde (1,875 TByte/s) liefern.
Sea Lion ist Teil der Strategie der finnischen Regierung, die internationale Bandbreite des Landes zu erhöhen. Die in Helsinki ankommenden Daten werden dann über das bestehende Glasfasernetz in alle Teile des Landes weitergeleitet werden.
Das neue System soll eine bedeutende Rolle bei der Bereitstellung zuverlässiger und sicherer Ultra-Breitband-Verbindungen für Cloud- und Rechenzentrumsanwendungen spielen. Eine Untersuchung der im Besitz der finnischen Regierung befindlichen Cinia Group sagt für Clouddienste ein jährliches weltweites Wachstum von rund 40 Prozent voraus, was bis 2017 zu einer Verdreifachung des anfallenden Datenvolumens führen werde.
„Breitbandkonnektivität ist in absehbarer Zukunft eine große Wachstumschance und der Aufbau einer stabilen Telekommunikationsinfrastruktur unabdingbar“, sagte Jukka-Pekka Joensuu, Executive Vice President der Cinia Group. „Wir freuen uns, in Kooperation mit Alcatel-Lucent mit diesem wichtigen Projekt für Finnland zu beginnen und dazu beizutragen, seine Position als führendes Land bei Rechenzentrumsinvestitionen weiter zu stärken, sowie Innovation und verbesserte Konnektivität als Wachstumspfad für die finnische und europäische Wirtschaft zu fördern.“
Ein neues Unterseekabel ist auch zwischen Brasilien und den USA geplant. Die 10.556 Kilometer lange Verbindung zwischen den brasilianischen Städten Santos sowie Fortaleza und Boca Ratón in Florida wird aus sechs Glasfaserpaaren mit einer Gesamtübertragungsleistung von 64 Terabit pro Sekunde (8 TByte/s) bestehen. Der Bau begann im Oktober ud soll Ende 2016 abgeschlossen sein.
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