Linus Torvalds hat rund zwei Monate nach dem Vorgänger Version 3.18 des Linux-Kernels freigegeben. Sie steht ab sofort als tar-Archiv und als einzelner Patch zum Download bereit. Das jüngste Release bringt neben den üblichen Treiber-Updates das Dateisystem OverlayFS und Optimierungen zur Steigerung des Datendurchsatzes.
Insgesamt gibt es mehr als 11.000 Änderungen gegenüber der Vorversion in allen Teilen des Kernels. Wie üblich entfällt der Großteil davon auf die Treiber.
Das Overlay Filesystem erlaubt es, ein meist änderbares Dateisystem über ein anderes, schreibgeschütztes zu legen (Union-Dateisystem). Diese Methode kommt beispielsweise bei Live- oder Embedded-Linux-Systemen zum Einsatz sowie bei Container-Lösungen wie Docker.
Änderungen am Netzwerksubsystem sollen dabei helfen, den Overhead pro versendetem Netzwerkpaket zu reduzieren und dadurch den Datendurchsatz zu erhöhen. Ferner wurden einige Modifikationen vorgenommen, um den Kernel weiter zu verschlanken und Linux auf schwacher Hardware besser einsetzbar zu machen.
Den Extended Berkeley Packet Filter (eBPF) haben die Kernel-Entwickler vom Netzwerksystem abgekoppelt und um den Systemaufruf bpf allgemein verfügbar gemacht. Zudem wurde ein Just-in-Time-Compiler für eBPF-Programme auf Basis der ARM64-Architektur integriert. Beliebige Protokolle lassen sich nun über eine UDP-Verbindung tunneln. Darüber hinaus wurde Data Center TCP (DCTCP) implementiert, das den Datenfluss in Rechenzentren mittels Explicit Congestion Notification (ECN) optimieren soll.
Neue Treiber gibt es beispielsweise für Radeon-GPUs von AMD, die wie die seit Linux 3.16 verfügbaren Intel-Treiber nun auch Userspace Pointer beherrschen. Das Netzwerksubsystem wurde unter anderem um verbesserte WLAN-Treiber für einige Realtek-Chips ergänzt.
Eine Liste aller Änderungen findet sich im Git-Repositorium. Das komplette Changelog steht auf dem FTP-Server von kernel.org noch nicht bereit. Kernelnewbies.org dürfte in Kürze eine verständliche Übersicht der wichtigsten Neuerungen veröffentlichen.
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